Das war knapp, denn vier Gemeinderäte hatten sich zur Sitzung entschuldigt. So billigte der Biebelrieder Gemeinderat die Planung für die Würzburger Straße mit fünf gegen vier Stimmen. Die Bruttokosten des Projekts hatte Architekt Norbert Stieber nämlich mit 1,873 Millionen Euro angegeben - ohne die Baunebenkosten. Diese Summe war dann manchem Ratsmitglied doch zu hoch.
Jetzt muss noch die Teilnehmergemeinschaft Biebelried den Ausbauplänen für die frühere Bundesstraße 8 zustimmen. Dann findet am 13. Dezember um 19.30 Uhr im Rathaus eine Anliegerversammlung statt.
Norbert Stieber informierte den Rat über Gespräche mit Anliegern, Busunternehmer und dem Landratsamt. Die Wünsche seien in den neuen Plan eingearbeitet worden, wobei es sich hauptsächlich um die Bushaltestellen, die Zufahrten und Parkmöglichkeiten gedreht hätte. Von Würzburg kommend, stehe am Beginn der Würzburger Straße links eine Kreuzigungsgruppe. Diese werde saniert. Da der letzte Sturm die Linde gefällt hat, werde ein neuer Baum gepflanzt, informierte Stieber.
Statt vier werde es künftig nur noch drei Bushaltestellen geben, zwei im Zentrum, eine in der Siedlung. Die erste soll vor dem Anwesen Leicht entstehen. Stieber schlug vor. Standard-Buswartehäuschen zu wählen. Letztlich kämen diese günstiger als aufwendig gestaltete Formen mit Förderung. Die zweite Haltestelle werde gegenüber dem Parkplatz vom Hotel Leicht gebaut. Dabei rage diese einem Meter in die Würzburger Straße hinein und verenge sie auf fünf Meter. Die normale Straßenbreite wären sechs Meter.
Stieber stellte dem Gremium weiter die Gestaltung einer Grünfläche und die mögliche neue Ausfahrt eines Anwesens vor. Auf der Grünfläche soll dann auch der Weihnachtsbaum der Gemeinde stehen. Bei der Einmündung zur Mainstockheimer Straße/Gartenstraße wird ein Rondell mit vier Anliegerparkplätzen entstehen. Hier können auch Busse problemlos wenden. Des Weiteren entsteht hier die dritte Bushaltestelle. Wenn einige Quadratmeter Grund erworben werden können, könnte hier ein größeres Buswartehäuschen entstehen. Vom Buswartehäuschen wird ein Gehweg zur Birkenstraße gezogen. Auch eine deutlich abgehobene Querungsmöglichkeit für Schüler soll entstehen.
Hatte die Kostenberechnung im Oktober 1,871 Millionen Euro betragen, so nannte Stieber nun nach Wegfall der vierten Bushaltestelle und einigen hinzugekommenen Punkten die Summe von 1,873 Millionen Euro brutto zuzüglich Baunebenkosten, also lediglich 2000 Euro Mehrkosten.
Renate Zirndt (Allgemeine Bürgerliste) sprach von einer "wundersamen Mehrung" der Kosten, denn sie hatte noch die Summe von 1,5 Millionen Euro im Kopf. Diese Summe hatte im Raum gestanden, als es um eine mögliche Förderung über das Eler-Programm ging. Das seien aber Netto-Kosten gewesen, erklärte Stieber. Sie sei gerade "fassungslos" ob der Summe, sagte Andrea Czech (Allgemeine Bürgerliste). Denn die steige mit Baunebenkosten auf über zwei Millionen Euro. "Wir können nicht sagen, wir machen etwas, geben aber kein Geld dafür aus", entgegnete Bürgermeister Roland Hoh. Sicherlich sei man mit der Maßnahme 15 Jahre zu spät dran.
Stieber hofft auf eine Normalisierung der Tiefbaupreise, denn derzeit gebe es keine Firmen für die Ausführung. In 2019 könnten aber manche Firmen durchaus wieder Aufträge brauchen, meinte er. Stieber rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren.
Sehr knapp war dann die Entscheidung des Gemeinderats pro Ausbau. Denn vier der fünf Mitglieder der Allgemeinen Bürgerliste stimmten dagegen. Die anwesenden Mitglieder von CSU/Freie Bürger hatten dann zusammen mit dem Bürgermeister die notwendige Mehrheit von einer Stimme.