"Der Bayerische Bauernverband ist ein Erfolgsmodell", verkündete die CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker beim Festgottesdienst des Kreisverbandes zum 75-jährigen des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) auf dem Kitzinger Bleichwasen. "Der Bauernverband war, ist und wird auch künftig ein starker und verlässlicher Partner für den ländlichen Raum sein", erklärte Kreisobmann Alois Kraus.
Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar begrüßte unter den Landwirten auch den Abteilungsleiter Andreas Becker vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, die Bezirksbäuerin Maria Hoßmann und den Kitzinger BBV-Geschäftsführer Wilfried Distler. "Wir hätten gerne anders gefeiert", bedauerte die Kreisbäuerin.
Alois Kraus ließ wissen, dass heuer andere Probleme der Landwirtschaft wie die Düngeverordnung die Corona-Einschränkumgen überlagert hätten. Die Landwirtschaft sei laut Kraus von der Politik als systemrelevant eingestuft worden wegen der Lebensmittelversorgung der Menschen, doch blase den Bauern bisweilen ordentlich Gegenwind ins Gesicht.
Hupkonzert beim Gottesdienst
"Ich möchte ihnen heute herzlich Danke sagen", wandte sich die evangelische Dekanin Kerstin Baderschneider an die Bauern, müssten sie sich durchbeißen, gegen die Corona-Problematik, klimatische Herausforderungen und politische Rahmenbedingungen. Die Geistliche gab zu bedenken, dass es den Menschen in unserem Land relativ gut gehe, sie keinen Hunger leiden müssten, aber oftmals sei eine Übersättigung auszumachen. Nach dem Lied "Nun danket alle Gott" animierte Kerstin Baderschneider die Schlepperfahrer, den Dank an Gott mit einem Hupkonzert lautstark zu demonstrieren.
Den Festgottesdienst zelebrierten Kerstin Baderschneider und der katholische Pfarrer Gerhard Spöckl. "So etwas mit so vielen Schleppern habe ich noch nie erlebt", verriet Gerhard Spöckl und er fand den Erntedank-Sonntag als bestens passenden Termin für die Feier. Er betonte, dass Gott den Menschen die Schöpfung anvertraut habe und die Menschen sollten verantwortungsvoll damit umgehen.
Alois Kraus erinnerte an die BBV-Gründung vor 75 Jahren. Manche Aussagen der Gründerväter seien heute noch aktuell, würden jetzt aber teilweise beklemmend wirken. In den 75 Jahren hätten sich eine technische Revolution und ein enormer Strukturwandel vollzogen. Jetzt stünden die Bauern vor Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Digitalisierung. Die Landwirte sollten sich auf ihre Stärken besinnen und der BBV stehe ihnen kompetent zur Seite.
Kommunikation mit Bürgern und Verbrauchern
Landrätin Tamara Bischof (Freie Wähler) brachte ihre Wertschätzung gegenüber dem bäuerlichen Berufsstand zum Ausdruck und honorierte die Arbeit in der Lebensmittelproduktion oder im Erhalt der Kulturlandschaft. Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (CSU) bescheinigte dem BBV die Anwaltsfunktion für die Landwirtschaft und würdigte die ehrenamtlich tätigen Verbandsmitglieder. Gerade bei Themen wir dem Flächenverbrauch seit der Interessenausgleich wichtig, "das geht nur, wenn nicht über die Landwirte sprechen, sondern mit ihnen", sagte Anja Weisgerber. Nach Meinung von Barbara Becker müsse betont werden, dass die Bauern viel für unsere Gesellschaft leisten und sie unterstrich den Solidaritätsgedanken im Bauernverband.
Bezirksbäuerin Maria Hoßmann fand den Schleppergottesdienst eine sehr gute Idee. Aufgabe des BBV sei es unter anderem, für die Kommunikation mit Bürgern und Verbrauchern zu sorgen. "Arbeiten wir gemeinsam an unserer Zukunft, dann ist mir nicht bange", rief Hoßmann ihren Berufskollegen zu. Der Festveranstaltung gab der die Musikkapelle der Kitzinger Kolpingfamilie einen musikalischen Rahmen.