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KITZINGEN
Ein Hauch von Münchner Tollwood-Festival: Club 27 Plus spielt bei RockNight in Kitzingen
Die Band „Club 27 Plus“ um Drummer Werner Voigt (Bildmitte) freut sich riesig auf ihren Auftritt in Kitzingen.
Foto: Werner Voigt | Die Band „Club 27 Plus“ um Drummer Werner Voigt (Bildmitte) freut sich riesig auf ihren Auftritt in Kitzingen.
Nina Grötsch
 |  aktualisiert: 27.11.2022 02:42 Uhr

Kitzingen Nicht selten bekommt man ihn zu hören, den Satz: „In Kitzingen ist doch nix los!“ Walter Vierrether hat das satt. „Bei uns geht sehr wohl was“, kontert er. Es gibt kaum ein Wochenende, an dem nicht irgendwo im Stadtgebiet gefeiert wird. Mal klein und traditionell, aber auch gerne mal größer und sogar mit internationalen Künstlern, die in der Alten Synagoge, der FastnachtAkademie oder – wie im Juli bei Johannes Oerding – auf dem Gartenschaugelände auftreten. Ganz aktuell freut sich der Referent für Kultur und Tourismus, eine RockNight im Dekanatszentrum ankündigen zu dürfen: Am Samstag, 29. Oktober, kommt der Ur-Kitzinger Werner Voigt mit seiner Münchner Band „Club 27 Plus“ nach Kitzingen.

„Das wird der Hammer“, ist Walter Vierrether überzeugt. Gemeinsam mit dem Stadtmarketingverein haben er und 2. Bürgermeister Manfred Freitag die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Sie soll ein Vorgeschmack auf eine KulturMeile sein, die die Stadt Kitzingen im Herbst 2023 organisieren will. An verschiedensten Standorten der Innenstadt sollen dann Bands auftreten, Lesungen stattfinden und auch sonst reichlich Platz und Bühne sein für ein vielfältiges kulturelles Angebot. Da das Ganze jedoch viel Vorlauf benötigt – organisatorisch und finanziell – sieht Walter Vierrether die RockNight als „Gutzerle“ vorab. „Wir wollen den Bürgern einfach schon jetzt was bieten.“ Dankbar ist er hier vor allem dem Stadtmarktetingverein um dessen Vorsitzenden Frank Gimperlein, der nicht gezögert hat, die Sache zu unterstützen und an dem wohl die meiste Arbeit hängen blieb. „Frank und sein Team tun alles, um in Kitzingen was auf die Beine zu stellen – das sieht man nicht zuletzt auch am StadtSchoppen.“

Mit Werner Voigt kommt nun also ein Musiker nach Kitzingen, den viele vielleicht noch aus seinen Zeiten bei „Rattle Five“ und „Shambrues“ in Erinnerung haben. Und auch der Drummer selbst denkt gerne an diese Zeiten zurück:

Frage: Mit „Rattle Five“ und „Shambrues“ haben Sie einst Kitzingen unsicher gemacht. Was ist Ihnen aus dieser Zeit besonders in Erinnerung?

Werner Voigt: Nun, es war eine aufregende Zeit in den 60er Jahren. Ich spielte in mehreren Bands und war viel in den amerikanischen Clubs und auf Beatpartys unterwegs. Die Stimmung war immer grandios, die Abende unvergesslich.

Seit über 40 Jahren leben Sie nun schon in München. Was verbindet Sie dennoch noch mit ihrer Heimat Kitzingen?

Werner Voigt: Obwohl ich jetzt schon 43 Jahre beruflich bedingt in München bin, zieht es mich immer wieder in meine Heimatstadt. Übrigens nicht nur, um meine dort noch lebenden Verwandten zu besuchen, auch weil mir die Stadt an sich einfach gefällt. Immer sein muss ein Abstecher bei meinem besten Kitzinger Freund Robert Brussig in Mainstockheim. Mit ihm war ich bei einst bei den „Shambrues“ zugange. Was ich bei meinen Kitzinger Besuchen auch insgeheim immer hoffe: Dass mir der Walter über den Weg läuft und er so viel Zeit hat, um mit mir einen Kaffee zu trinken.

Sie stehen seit so vielen Jahren auf der Bühne. Was ist heute anders als früher?

Werner Voigt: Früher musste man sich vor Ort den Erfolg erspielen. Heutzutage gibt es allerlei Kommunikationsmöglichkeiten – mit mehr oder weniger Tricks, um Musik zu verbreiten. Es tritt immer mehr die Show in den Vordergrund, was wiederum auch die zum Teil sehr hohen Eintrittspreise nach sich zieht.

Was hat es eigentlich mit dem Bandnamen „Club 27 Plus“ auf sich?

Werner Voigt: Der Titel basiert auf dem offiziellen Namen des Clubs 27. So wird eine Gruppe von einflussreichen Musikern bezeichnet, die allesamt nur 27 Jahre alt geworden sind, z.B. Jimi Hendrix, Janis Joplin, Curt Cobain oder Amy Winehouse. Wir haben dieses Alter überlebt, daher das „plus“.

In München hat Ihre Band längst einen Namen, nicht zuletzt wegen ihrer Auftritte auf dem Tollwood-Festival. Was ist so fesselnd daran, dort zu spielen?

Werner Voigt: Es ist eigentlich ziemlich egal, wo wir auftreten. In den vielen Jahren haben wir gelernt, wie wir auf das Publikum zugehen müssen. Der Applaus und das Lob einiger Gäste, die nach einem Konzert auf uns zukommen, macht uns natürlich stolz und gibt uns Kraft.

Im Kitzinger Dekanatszentrum wird im Vergleich zum Tollwood wohl weniger los sein. Die Stimmung soll dem jedoch in nichts nachstehen. Was können die Besucher erwarten?

Werner Voigt: Es ist für mich ein Gottesgeschenk, mit 74 Jahren noch auf der Bühne zu stehen. Wobei Sitzen das wohl bessere Wort ist, denn ich bin ja der Schlagzeuger (lacht). Ich freue mich vor allem, nach der Pandemie bedingten Ausfallzeit wieder Freunde treffen zu können – ganz nach dem Motto „Ich bin noch da“ beziehungsweise dem Zitat von Keith Richards: „Lieber Rock statt Rente“.

Auf einen Blick

Termin: „Kitzingen kann's RockNight“ am Samstag, 29. Oktober, ab 19 Uhr im Dekanatszentrum Kitzingen – mit „Club 27 Plus“ aus München und der „King Green Band“ als Vorband. Für Essen und Getränke wird gesorgt.

„Club 27 Plus“: Schon beim „Rocktember“ hat die Münchner Band in Kitzingen für Stimmung gesorgt. Von Police bis Amy Winehouse, von Robert Palmer bis Bruce Springsteen und vielen anderen Ikonen des Pop-, Rock- und Show Business (Billy Idol, Led Zeppelin, Phil Collins…) ist in ihrem Programm alles dabei.

„King Green Band“: Bassist Andi ist Kitzinger und hat mit seiner Band schon den Weinfest-Frühschoppen als auch den StadtSchoppen bereichert. Auch sie machen Covermusik – auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Karten: Für 8 Euro in der Geschäftsstelle des Stadtmarketingvereins in der Alten Burgstraße 5. An der Abendkasse kostet der Eintritt 10 Euro.

Vorschau: Es geht rockig weiter in Kitzingen. Am Sonntag, 4. Dezember findet wieder der NikolausRock auf dem Marktplatz statt. (lni)

Die „King Green Band“ hat die Kitzinger bereits zweimal begeistert. Zeit für ein drittes Mal.
Foto: King Green Band | Die „King Green Band“ hat die Kitzinger bereits zweimal begeistert. Zeit für ein drittes Mal.
Zeitungsausschnitt als Beleg: Als Schlagzeuger bei den „Shambrues“ machte sich Werner Voigt in den 60er Jahren einen Namen in Kitzingen.
Foto: Werner Voigt | Zeitungsausschnitt als Beleg: Als Schlagzeuger bei den „Shambrues“ machte sich Werner Voigt in den 60er Jahren einen Namen in Kitzingen.
 
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