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Biebelried
Ein dreifacher Schulterschlag mit dem Hirschfänger für 30 Jungjäger
Mit dem Jägerschlag wurden 30 Jungjäger und -jägerinnen bei der Hubertusfeier in die Jägerschaft aufgenommen. Sie übernehmen nun Verantwortung für Hege und Pflege.
Jürgen Ott (rechts) schlug Werner Bach zum Jäger.
Foto: Gerhard Krämer | Jürgen Ott (rechts) schlug Werner Bach zum Jäger.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:12 Uhr

Viele waren zur Hubertusfeier des Unterfränkischen Jagdklubs Würzburg nach Biebelried gekommen. Das Jagdhornbläsercorps Würzburg unter Leitung von Hornmeister Peter Kraus eröffnete die Feier, die nach langer Corona-Pause endlich wieder stattfinden konnte. Der feierliche Jägerschlag fand im Innenhof des Hotels Leicht statt.

Das Jagdhornbläsercorps Würzburg unter Leitung von Hornmeister Peter Kraus eröffnete die Hubertusfeier.
Foto: Gerhard Krämer | Das Jagdhornbläsercorps Würzburg unter Leitung von Hornmeister Peter Kraus eröffnete die Hubertusfeier.

Nach bestandener Jägerprüfung wurden 30 Frauen und Männer zu Jägern und Jägerinnen geschlagen. Beim dreifachen Schulterschlag mit dem historischen Hirschfänger sprach der frühere Vorsitzende des Unterfränkischen Jagdklubs, Jürgen Ott, die Aufnahmeformel: "Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihen. Der zweite Schlag soll Dir die Kraft verleihen, zu tun stets das Rechte. Der dritte Schlag soll Dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten."

Interesse war früh da

Werner Bach (Marktsteft) ist einer der Jungjäger. Seine Prüfung hat er bereits im Juni 2021 abgelegt. Der 54-Jährige hatte es eigentlich schon seit 20 Jahren vor, sich zum Jäger ausbilden zu lassen. Zeitlich hatte es aber wegen Familie, Haus oder Beruf nicht gepasst. Das Interesse an der Jagd war bei ihm schon früh gewachsen, war er doch in einer Gegend mit viel Wald aufgewachsen, Zudem hält er sich gerne in der Natur auf.

Die Jungjägerinnen und Jungjäger freuen sich zusammen mit ihren Ausbildern im Innenhof des Hotels Leicht über die bestandenen Prüfungen und den Jägerschlag.
Foto: Gerhard Krämer | Die Jungjägerinnen und Jungjäger freuen sich zusammen mit ihren Ausbildern im Innenhof des Hotels Leicht über die bestandenen Prüfungen und den Jägerschlag.

2020 hat Sascha Mönch (Michelfeld) die Prüfung bestanden. Onkel und Cousin sind Jäger – so hat auch er sich schon lange dafür interessiert. In Hellmitzheim geht er mit auf die Jagd. Der Sinn in der Jagd liegt für ihn wie für seine Kollegen in der Hege und Pflege. "Für das Wild zu sorgen und die Bestände zu regulieren", erläutert der 49-Jährige.

Seit Oktober 2020 ist Sascha Mönch schön Jäger. Jetzt erhielt er den Jägerschlag
Foto: Gerhard Krämer | Seit Oktober 2020 ist Sascha Mönch schön Jäger. Jetzt erhielt er den Jägerschlag

Wald, Natur und die Ruhe genießt Roman Kriener (Enheim). Er sitzt auch gerne nur zum Beobachten da. "Ich muss nicht immer was schießen, aber es muss geschossen werden", sagt er zu den Aufgaben eines Jägers. Er kennt auch die Konflikte, in die Jäger mit Joggern und Spaziergängern mit und ohne Hunde kommen können. "Ich regele das mit persönlichen, höflichen Gesprächen – das klappt meistens", erzählt der 52-Jährige.

Kein großer Wandel

Seit 20 Jahren ist Heiko Partes (Erlenbach) Jäger. Einen großen Wandel in der Jagd sieht der 44-Jährige nicht. Die Technik habe sich deutlich verbessert. Früher sei man auf den Mond angewiesen gewesen, heute gebe es Nachtsichtgeräte, nennt er ein Beispiel.

Der Enheimer Roman Kriener legte bereits 2021 erfolgreich die Jägerprüfung ab.
Foto: Gerhard Krämer | Der Enheimer Roman Kriener legte bereits 2021 erfolgreich die Jägerprüfung ab.

Eine andere Veränderung hat der Freizeittourismus erfahren. Der sei deutlich mehr geworden. Doch habe jeder das recht auf Natur. Durch die gute Zusammenarbeit mit den Jagdgenossen, Förstern und der Gemeinde funktioniere es. Zum Beispiel könne die Jagd durch angelegte Rückegassen in den Wald verlegt werden.

Seit 20 Jahren ist Heiko Partes Jäger.
Foto: Gerhard Krämer | Seit 20 Jahren ist Heiko Partes Jäger.

Bei der Hubertusfeier wurden die Jägerinnen und Jäger an die Jäger-Ehre und die Verantwortung für die Schöpfung und die Mitgeschöpfe erinnert. Die Jagd sei nicht nur ein Hobby, man müsse mit Leidenschaft dabei sein, sagte Jürgen Ott. Er ging auch auf die zurückliegenden drei nicht ganz leichten Jahre ein. Die Ausbildung sei von Corona durch Online-Seminare betroffen gewesen. Doch gerade während der Ausbildung entstünden Freundschaften für das Leben.

Tradition aufrecht erhalten

Werner Bach legte 2021 seine Jägerprüfung ab.
Foto: Gerhard Krämer | Werner Bach legte 2021 seine Jägerprüfung ab.

Mit dem Jägerschlag, der Übergabe des Jägerbriefes und einem Handschlag mit dem Gruß "Weidmannsheil" – die Damen erhielten zusätzlich noch goldenes Eichenlaub – werde eine alte Tradition aufrechterhalten.

Während die Jägerinnen und Jäger, die ihre Prüfung 2019 bis 2021 abgelegt hatten, ohne auskamen, mussten die aus dem Jahr 2022 noch eine teils scherzhafte, teils ernste Prüfungsfrage beantworten. Dabei ging es unter anderem um Waidgerechtigkeit oder um Gründe, weswegen der Jäger auch einmal vorbeischießt.

Wer zu Jägerinnen und Jägern geschlagen wurde

Sascha Ockfen (Kürnach), Johannes Hofmann (Zell), Stefan Steinkuhl (Würzburg), Matthias Maag (Holzkirchen/Wüstenzell), Roman Kriener (Enheim), Fabian Weberbauer (Würzburg), Werner Bach (Marktsteft), Vanessa Schneider (Radheim), Stefan Schätzlein (Würzburg), Sabrina Lauerbach (Niederwerrn), Martin Beck (Ochsenfurt), Christian Preising (Würzburg), Simon Pfanzer (Zell), Niklas Scheer (Reichenberg), Sascha Mönch (Michelfeld), Claudia Triebig (Dettelbach), Roland Harth (Dettelbach), Tobias Meyer (Ochsenfurt), Michael Matzner (Reichenberg), Andreas Dürr (Winterhausen), Ralf Moritz (Rottendorf), Roland Wallrapp (Theilheim), Kevin Bätz (Giebelstadt), Jannes Nöth (Würzburg), Maximilian Völter (Würzburg), Tassilo Dosch (Unteraltertheim), Jonas Reißmann, Udo Peter Schad (Sulzdorf), Tobias Wegmann (Theilheim) und Sofie Ludwig.
Quelle: gkr
 
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