
Sommerach ist im Goldrausch: Seit feststeht, dass die Winzergemeinde „schönstes Dorf Deutschlands“ ist, schwappt eine Woge der Begeisterung durch den Ort. Am Mittwoch wurde Bürgermeister Elmar Henke kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses eine gebastelte Goldmedaille überreicht, und jetzt bei der Siegesfeier blitzte Gold in der Schulturnhalle:
Die Sprossenwände waren mit goldenen Girlanden verziert, Blumentöpfe mit Goldpapier umwickelt, und der Basketballkorb war in Gold gehüllt, mit einem Foto des Rathauses darüber.
Dass so ein Erfolg viele engagierte Bürger braucht, ein Gemeinschaftswerk ist, steht außer Frage. Aber es braucht auch einen, der vorangeht, so eine Bewerbung zu seinem persönlichen Anliegen macht. Bürgermeister Henke wurde von seinem Stellvertreter Paul Streng euphorisch als „Über-Vater des Erfolges“ bezeichnet. Doch an die Bürger gerichtet fügte Streng hinzu: „Sie sind alle ein Teil des Erfolges“.
Privates Engagement
Jahrzehntelange Arbeit sei nötig gewesen: Bürgermeister und Ratskollegen haben viele Ideen und Projekte kreiert, akribisch an der Gestaltung und Verschönerung Sommerachs gearbeitet. Hinzu kam viel privates Engagement, das die gemeindlichen Aktivitäten ergänzte und erweiterte.
Zunächst freute man sich im Ort über die Erfolge auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Bis am Mittwoch der Zuschlag kam, von dem man eigentlich nur träumen konnte: Ganz Sommerach jubelte, als Bundesministerin Ilse Aigner die Preisträger des Wettbewerbes auf Bundesebene in Berlin bekannt gab. Diese Premiere, auch für den Landkreis Kitzingen, wurde in der Schulturnhalle gefeiert. „Unser Dorf hat sich beim Wettbewerb authentisch präsentiert“, betonte Bürgermeister Henke rückblickend. Er lobte in diesem Zusammenhang auch seine Vorgänger im Bürgermeisteramt und ergänzte: „Ein jeder Bürger hat seinen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet“.
Der Bürgermeister verlas Glückwünsche von Regierungspräsident Paul Beinhofer. Und Henke dankte auch den Sponsoren, die den kostenfreien Empfang in der Turnhalle ermöglicht hatten. „Jetzt haben wir die Bestätigung, dass Sommerach etwas ganz Besonderes ist“, sagte die örtliche Weinprinzessin Lena Kram. Landrätin Tamara Bischof sprach von einer tollen Auszeichnung, „die ihr alle verdient habt“. Bürgermeister Henke sei mit Herzblut bei der Sache gewesen, habe mit den Bürgern intensiv an der Erfolgsstory gearbeitet. Nach Aussage der Kreischefin wurden „in Sommerach alle Lebensbereiche vorangebracht“.
„Das ist spitze“, betonte der Bezirksvorsitzende für Gartenbau und Landespflege, Otto Hünnerkopf. Den Sommerachern gab er den Wunsch mit: „Bleiben Sie weiterhin aktiv“. Landwirtschaftsrätin Christine Bender überbrachte als Vertreterin des Gartenbauzentrums Bayern Nord Glückwünsche, sprach von einer „Riesen-Gemeinschaftsleistung“. Alle hatten Geschenke dabei, auch Wolfgang Kober, Chef der Sparkasse Volkach.
Neun Bundessieger
Und dann kam die Feier in Schwung, für den auch die Musikkapelle Sommerach mit verantwortlich war. Auch viele auswärtige Gäste waren da und werden den Bürgerempfang sicher in bester Erinnerung behalten. Die insgesamt neun Bundessieger des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ werden am 24. Januar 2014 bei der „Grünen Woche“ in Berlin geehrt. Dann wird Sommerach fast wie ausgestorben sein – denn in der Bundeshauptstadt wollen viele Bürger mit dabei sein.