Abt Fidelis Ruppert begrüßte die Gäste aus Schule, Politik und Kirche. Groß ist der Kreis der Weggefährten von Pater Cornelius: Eine Delegation war extra aus der ungarischen Partnerschule in Pannonhalma angereist um Ade zu sagen. "Das verwundert nicht, denn schließlich ist Pater Cornelius ja auch schon länger im Amt, als ich selbst", schmunzelte Abt Fidelis. Und noch dazu im "volkreichsten" Bereich der Abtei - dem Gymnasium mit seinen 750 Schülern.
Bei seiner Ernennung zum Schulleiter 1979, habe Abt Bonifaz Pater Cornelius viel zugemutet. Doch der habe die ihm gestellte Aufgabe angepackt und die Schule zur vollen Blüte gebracht. Das Aufblühen und der gute Name des Gymnasiums seinen eng mit dem Namen von Pater Cornelius verbunden.
Seien früher viele Missionare aus der Schule hervorgegangen, so erfülle das Gymnasium heute seine missionarische Aufgabe vor Ort. Mit Pater Cornelius am Steuer des Schulschiffs habe es den Schülern Werte und ein religiöses Bewusstsein vermittelt.
Herzlich hieß Abt Fidelis auch Robert Scheller als neuen Schulleiter willkommen und dankte ihm für die Bereitschaft, das Gymnasium im Sinne von Pater Cornelius und der Abtei weiterzuführen.
Hartnäckige Freundlichkeit
Hermann Mündlein, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Unterfranken, überbrachte den Dank des Kultusministeriums. Stets habe es mit Pater Cornelius das beste Einvernehmen gegeben. Gerade das Verhältnis zu Privatschulen sei oft nicht konfliktfrei. Mündlein beschrieb Pater Cornelius als einen Direktor, der es meisterlich und in "hartnäckiger Freundlichkeit" beherrsche, alle Finessen einer 2000 Jahre lang erprobten kirchlichen Verwaltungskunst zu Gunsten seiner Schüler zu nutzen.
Landrätin Tamara Bischof dankte Pater Cornelius für die erfolgreiche Leitung des Egbert-Gymnasiums zum Wohle der Schüler und der Schule. Sie überreichte den Zinnteller des Landkreis Kitzingen und wünschte Pater Cornelius "Ferien ohne Ende" und viel Zeit für sein Hobby, das Reisen.
Dr. Andreas Hatzung, Direktor des katholischen Schulwerkes München, ging in seinem Grußwort auf die Rolle des Schulleiters und christlichen Erziehers ein. Gefragt sei nicht das Reden, sondern das schlichte Zeugnis der eigenen Person. Pater Cornelius habe das Egbert- Gymnasium so gesteuert, dass es gegenüber mancher anderen Schule um Jahre voraus sei. Ihm sei es zu verdanken, dass viele Schüler im Grau des Schulbetriebes Farbe annehmen konnten.
Domkapitular Dr. Günther Putz, Vertreter des Würzburger Bischofs, sagte, Pater Cornelius sei und bleibe eine Institution. Seine Einmaligkeit mache die Schule reich. Pater Cornelius habe sich nie als der Erste, sondern immer als "Diener von anderer Stelle her" verstanden. Als Reisebegleiter für die Zukunft schenkte er einen bunten Keramikengel.
Respekt und Zuneigung
Hermann Hadwiger, Vorsitzender des Münsterschwarzacher Kreises, sprach davon, dass Pater Cornelius den Geist der Schule persönlich verkörpert habe. Mit seinem Namen seien Respekt und Zuneigung, Gastfreundschaft und ein guter Weinkeller verbunden. Er sei als Chef konsequent, aber ausgewogen und auch milde gewesen. Sein Motto "Prüfe alles, behalte das Gute" sei ein Segen für die Schule gewesen.
Im Namen der Schüler dankte Schülersprecher Tobias Lenz dem scheidenden Direktor für seinen Einsatz und wünschte ihm eine gute Umstellung auf das Leben nach der Schule. Die Festrede auf Pater Cornelius hielt Professor Johannes Mahr vom Egbert-Gymnasium. Humorvoll gab er einen Rückblick auf die Entwicklung der Schule und den Anteil von Paters Cornelius daran. Die größte Herausforderung sei immer gewesen, Bewährtes mit Neuem zu verbinden. Dafür gebe es kein Konzept und Pater Cornelius habe schon als Internatspräfekt beim Mittagsessen mit 160 Knaben um gangbare neue Wege ringen müssen. Während seines Lehrerstudiums habe er verfolgen können, wie aus der Missionsschule eine weltliche Schule wurde.
Als Direktor habe er es verstanden, sie benediktinisch zu prägen. Einen großer Anteil hatte daran sein Umgangsstil mit Schülern, Lehrern und Eltern. Anstelle starrer Grundsätze setzte er genaues Beobachten und individuelles Urteil. Durch die Auswahl der Lehrkräfte schuf er ein Kollegium, das vom Respekt voreinander und auch vor den Schülern, geprägt ist. Keiner sollte abseits stehen, sondern jeder nach Kräften seine Gaben und Fähigkeiten einbringen.
Welche Kreativität solch zugelassene Freiheit freisetzt, zeigten die zahlreichen Aufführungen am Festabend. Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums ließen die Amtszeit ihres Direktors mit effektvollen Szenen als Schwarzes Theater vorüberziehen. Kollegen spielten Kammermusik für Cembalo, Flöte und Streichinstrumente. Ein Lehrerchor sang auf Pater Cornelius zugeschnittene Lieder auf Deutsch und Latein. Pater Rhabanus Erbacher, der mit diesem Schuljahr seinen Dienst als Musiklehrer am EGM beendet, überraschte gemeinsam mit Manfred Weidl mit einem umgedichteten Kunstlied vom schlafenden Schüler.
Pater Cornelius bedankte sich für die vielen guten Worte und Wünsche. Er habe sich bemüht, die Kinder auf ein Leben vorzubereiten, das keiner kenne. Dabei seien Visionen und Ideale gefragt. Eine solche Vorstellung ist die der Schule als Gemeinschaft von Menschen, die sich von Gott geliebt und erlöst wissen. Fundament für alles sei der liebende Gott, der den Menschen bejaht und ihm seine Würde zuspricht.
Der Abend endete mit lang anhaltenden stehenden Ovationen für Pater Cornelius.