
Die Lage im Gesundheitswesen machte es in den Jahren seit 2020 unmöglich, den traditionellen Feldgeschworenentag im Landkreis abzuhalten und verdiente Siebener für ihr Ehrenamt auszuzeichnen. Bei einem Empfang im Großen Sitzungssaal holten Landrätin Tamara Bischof, der stellvertretende Kreisobmann Erhard Müller und Emil Fischer, der Leiter des staatlichen Vermessungsamtes Würzburg, 55 Ehrungen für die Jahre 2020 bis 2022 nach.
In ihrer Laudatio bezeichnete Bischof das Feldgeschworenenwesen das älteste kommunale Ehrenamt in Bayern mit einer ganz besonders verantwortungsvollen Aufgabe als Hüter der Grenzen. Feldgeschworene seien schon seit Jahrhunderten für die Einhaltung von Grundbesitzgrenzen zuständig. Das Amt gebe es nur noch in wenigen Bundesländern, in Bayern sei es 2016 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.

Was ansonsten am Feldgeschworenentag in einer ganztägigen Großveranstaltung mit rund 500 Teilnehmern an Festgottesdienst, Festzug, Vereidigungen neuer und Ehrung altgedienter Siebener erfolge, solle im nächsten Jahr wieder wie gewohnt stattfinden. Müller beschrieb das Risiko für einen Feldgeschworenentag alter Prägung als noch zu groß, 2023 sei dann wieder eine Großveranstaltung geplant.
Bürgermeister springen in die Bresche
In diesem Jahr werden die derzeit 33 neuen Feldgeschworenen von den Bürgermeistern vereidigt. Im Landkreis gibt es derzeit 600 aktive Feldgeschworene in 105 Siebenereien, die ihr Amt auf Lebenszeit ausüben.
Als neuer Außenstellenleiter des Amtes für Breitband und Vermessung in Kitzingen stellte sich Robert Trentzsch vor. Er bewunderte die lebenslange Tätigkeit der Siebener in einem historisch gewachsenen Amt und dankte für die unterstützende Arbeit, die dank eines unglaublich großen Erfahrungsschatzes täglich eine sehr große Hilfe darstelle.
Die Feierstunde und der anschließende Empfang wurde vom Häcker-Duo mit Christiane Eberth und Manfred Groll musikalisch begleitet.