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Kitzingen
Ehrenamtsempfang des Landkreises Kitzingen
Sie waren alle für den Ehrenamtspreis des Landkreises nominiert, Preisträger waren (vorne von links): Erich Seifert, Jürgen und Ingrid Ruft, Tobias Hauck und Landrätin Tamara Bischof.
Foto: Robert Haass | Sie waren alle für den Ehrenamtspreis des Landkreises nominiert, Preisträger waren (vorne von links): Erich Seifert, Jürgen und Ingrid Ruft, Tobias Hauck und Landrätin Tamara Bischof.
Robert Haaß
 |  aktualisiert: 01.05.2022 02:28 Uhr

Der Kontrast hätte nicht größer, aber auch schöner kaum sein können, als Landrätin Tamara Bischof die ersten beiden Preisträger des Ehrenamtspreises des Landkreises 2022 auf die Bühne gerufen hatte: Da stand dann der 91-jährige Erich Seifert aus Kitzingen neben dem 34-jährigen Tobias Hauck aus Sommerach, beide überrascht und erfreut von der Ehrung.

Und dann gab es noch eine dritte Ehrung: Das Ehepaar Ingrid und Jürgen Ruft aus Iphofen. Beide waren zwar getrennt nominiert worden, die Jury des Ehrenamtspreises hatte sie aber gemeinsam ausgezeichnet. Und - das war wohl die Überraschung des Mittwochabends im Kitzinger Dekanatszentrum - damit auch eine der nur zwei nominierten Frauen.

Insgesamt hatten die vorschlagsberechtigten Gemeinden des Landkreises Kitzingen 18 Vorschläge für den Ehrenamtspreis 2022 eingereicht. Wie die Landrätin in ihrer Ansprache anlässlich der Preisverleihung sagte, war es ein langer Weg, bis wir "endlich unser kleines Jubiläum, unseren 10. Ehrenamtsempfang gemeinsam zelebrieren können". Denn eigentlich war die Verleihung bereits 2020 vorgesehen, die Pandemie hatte es verhindert.

Engagement weiter verbessern

Angesichts der vielen Ehrenamtlichen im Landkreis Kitzingen und des breiten Spektrums der Felder des Engagements wird der Preis auch in sechs Sparten verliehen, neben dem Sport ist dies Soziales; Bildung, Kultur und Brauchtum; Umweltschutz, Naturschutz und Tierschutz; Hilfsorganisationen; Jugendarbeit. Neben der Auszeichnung von Ehrenamtlichen hat sich der Landkreis zum Ziel gesetzt, die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements stetig zu verbessern. Die Freiwilligenagentur "Gemeinsinn" des BRK nimmt für den Landkreis diese Aufgabe wahr und ist Anlaufstelle für das Ehrenamt. Sie soll vernetzend arbeiten und weitere Menschen für das Ehrenamt gewinnen. Ein Spiegel für die Zahl der ehrenamtlich tätigen im Landkreis ist die Ehrenamtskarte, die bislang mehr als 3500 mal ausgegeben wurde.

Aufgerufen waren die Gemeinden des Landkreises, engagierte Bürger für den Ehrenamtspreis im Bereich Sport zu melden. Insgesamt waren es zwölf Gemeinden, die die Gelegenheit nutzen, 18 Mitbürger für den Ehrenamtspreis zu nominieren. Alle Nominierten waren am Mittwoch zum Empfang geladen und wurden von der Landrätin mit namentlicher Erwähnung und einer persönlich überreichten Urkunde ausgezeichnet.

Nur zwei Frauen nominiert

Auffällig: Unter den Nominierten waren nur zwei Frauen. Woran es liegen mag? Vielleicht weil sie sich in den Vereinen nicht ganz so sehr in den Vordergrund drängen. Wie auch Ingrid Ruft, die seit 36 Jahren beim 1. FC Iphofen tätig ist. Als Jugendbetreuerin, als Ausschussmitglied und auch 22 Jahre lang als Hauptkassiererin. Aber: Bei Hallenturnieren organisierte sie die Essens- und Getränkeausgabe; beim Winzerfeststand steht sie für den 1. FC im Weinstand; seit 27 Jahren übernimmt sie die Bewirtschaftung des Vereinsheims und dabei kauft sie Getränke und Essen ein, sie kocht und putzt, jeden Dienstag und bei den sonntäglichen Spielbetrieben; sie ist "Organisationschefin" beim Kirchweihessen, bei der Osterfeier, bei den Faschingsenvents und den Vereinsfeiern.

Die Frage der Landrätin, ob sie überhaupt einmal zuhause sei, beantwortet sie mit einem Lachen, denn sie weiß Ehemann Jürgen an ihrer Seite. Auch er erhält die Auszeichnung, ist ebenfalls überall im Verein ehrenamtlich tätig und hilft seiner Frau seit sechs Jahren bei der Bewirtschaftung des Vereinsheims. Er is Küchenchef bei allen Veranstaltungen, steht sonntags am Grillstand, organisiert das Winzerfest mit und vieles mehr.

Mit 91 Jahren noch aktiv

Erich Seifert aus Kitzingen ist mit 91 Jahren der älteste nominierte, seit mehr als 60 Jahren Übungsleiter bei der Turngemeinde Kitzingen und heute noch Trainer für die jungen Leistungsturner. Er war stellvertretender Vorsitzender und ist seit 30 Jahren im Stadtverband für Leibesübungen. "Ich habe Freude an der Bewegung", sagt er über sein Engagement und er freut sich auch, wenn seine Schützlinge erfolgreich sind.

Tobias Hauck ist der Vorsitzende der einzigen nominierten Gruppe, des 1. Skate `n´Rock e.V. Nordheim. Eine noch eher junge Vereinigung, die 2009 ihr erstes Festival mit Sport und Musik startete und 2015 zum Verein wurde. Skateboard-Wettbewerbe, Treffs, Projekte und Ausflüge werden organisiert. Mit den selbst erwirtschafteten Mitteln werden auch andere Vereine und Projekte der Gemeinde unterstützt. "Ich fühl mich doppelt geehrt, denn ihr habt alle mehr Ehrenamt auf dem Buckel als unser Verein alt ist", rief er der Versammlung zu, warb für den Skatesport und hofft auf eine größere Halle, als die eigene, die gerade mal 60 Quadratmeter groß ist.

Für den Ehrenamtspreis im Bereich Sport waren nominiert: Gerhard Klotsch (Abtswind), Hans Schilling (Abtswind), Josef Scheller (Euerfeld), Reimund Burger (Geiselwind), Ingrid und Jürgen Ruft (Iphofen), Erich Seifert (Kitzingen), Marga Wolf (Kleinlangheim), Alfred Bader (Kleinlangheim), Uwe Dietz (Mainbernheim), Rolf Sander (Mainbernheim), Rainer Hofmann (Marktbreit), Hermann Schneider (Marktbreit), Uwe Eberlein (Altenschönbach), Klaus Wandler (Rödelsee), Werner Götz (Segnitz) Karlheinz Siegler (Segnitz) sowie der Verein 1. Skate `n´ Rock (Nordheim).

 
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