
Ein weiteres Wohnungsbauvorhaben brachte der Verwaltungs- und Bauausschuss der Stadt Kitzingen am Donnerstagabend auf den Weg. Nachdem Maurice Olivier, Vorstand der EcoLoft AG aus Forchheim, sein Vorhaben auf dem Gelände der ehemaligen Farben- und Lackchemiefabrik in der Wörthstraße 9 vorgestellt hatte, stimmte das Gremium einstimmig zu.
Als „junger, dynamischer Bauträger“ bezeichnet sich EcoLoft selbst. Nach eigenen Angaben realisierte das Unternehmen bislang 165 Apart
ments, Lofts sowie Doppel- und Reihenhäuser in Forchheim, Nürnberg und Weisendorf bei Erlangen. Die „Revitalisierung von Bestandsobjekten“ nennt die als Initiator, Bauträger und Entwickler auftretende Gruppe als Kernkompetenz und will daher auch mit einem Wohnbauprojekt in Kitzingen aktiv werden.
Sieben neue Häuser
Auf dem 5700 Quadratmeter großen Areal sollen sieben Häuser mit jeweils sieben Wohneinheiten entstehen. Bei den dreigeschossigen Gebäuden orientiert sich die Planungen am Bestand in der Umgebung. Insgesamt entstehen dort 42 barrierefreie Drei-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 85 Quadratmetern und sieben Vier-Zimmer-Wohnungen im Dachgeschoss mit 137 Quadratmetern.
Das historische Gebäude auf dem Gelände hätte Olivier gerne mit in die Planung einbezogen, doch erteilte das Landesamt für Denkmalpflege dem Vorhaben eine Absage, es unter Denkmalschutz zu stellen. „Das heutige Gebäude hat wegen vieler Vereinfachungen der Architektur mit dem Urzustand fast nichts mehr zu tun“, erklärte Stadtplaner Torsten Fischer. Jens Pauluhn (Ödp) nannte die Entscheidung „bedauerlich, aber verständlich“.
Tiefgarage oder Parkplätze
Dass ein bislang in der Metropolregion Nürnberg aktiver Investor nun in Kitzingen bauen möchte, unterstreiche für Pauluhn die Attraktivität der Stadt Kitzingen. Wie mit den Altlasten umgegangen werde, erfragte Thomas Steinruck (KIK). Olivier sicherte zu, dass der belastete Boden vollständig ausgehoben, entsorgt und das Gelände anschließend mit unbelastetem Material aufgefüllt werde. „Es ist unser Ziel, dieses Thema zu erledigen und die Belastung zu beseitigen“, erklärte er.
Statt der oberirdischen Parkplätze, von denen er gerne mehr gehabt hätte, schlug Manfred Freitag (UsW) eine Tiefgarage vor. „Wir wollen bezahlbare Wohnungen bei guter Qualität errichten und haben uns deswegen dagegen entschieden“, wies Olivier auf die Kosten einer solchen Lösung hin. Er stellte einen Quadratmeterpreis „in Richtung 3100 bis 3200 Euro“ in Aussicht.
Projektstart im Sommer
Starten soll das Projekt mit dem Bauantrag noch im Sommer. Anfang nächsten Jahres könnten dann die Abbrucharbeiten beginnen. Olivier rechnet mit einer Bauzeit nach Beseitigung der bestehenden Gebäude von anderthalb Jahren, so dass eine Fertigstellung Anfang 2021 möglich wäre.
„Um keine Zeit zu verlieren“ stellte Oberbürgermeister Siegfried Müller das Vorhaben zur Abstimmung. Das Votum wurde aber an zwei Bedingungen gekoppelt. Die Planer sollen die entlang der Wörthstraße geplanten Senkrecht-Parkplätze noch in den Innenbereich des überplanten Geländes verlegen, um die einheitliche Ansicht der Straße zu bewahren, und ihre Planungen der Fassadengestaltung zu gegebener Zeit noch einmal dem Bauausschuss zur Ansicht vorzulegen.
Weitere Aufträge vergeben
Des Weiteren vergab das Gremium den Auftrag zur Kanalreinigung und geplanten TV-Inspektion in diesem Jahr für 185 000 Euro an die Firma Bettina Hänsch aus Beratzhausen. Der Auftrag für die Prallwände in der neuen Zweifeldschulsporthalle auf dem ehemaligen Deustergelände wurde für 203 000 Euro an die Firma Karl Braun Innenausbau aus Haiterbach vergeben.