Am Palmsonntag, 5. April, läuten um 15 Uhr die Glocken in Ebersbrunn zum Gedenken an die Bombardierung vor genau 75 Jahren. Damals am 5. April 1945 wurde Ebersbrunn ab 15 Uhr in drei Angriffswellen von sechs amerikanischen Bombern angegriffen. Der Grund dafür ist bis heute rätselhaft. Das geht aus einer Pressemitteilung des evangelischen Pfarramts Rehweiler hervor.
Fest steht laut Mitteilung, dass der dreijährige Günther Mahr im Hof beim Spielen in einem Sandhaufen durch Schüsse tödlich getroffen wurde. Die 57-jährige Bauersfrau Anna Katharina Beck starb durch die Bombardierung unter den Trümmern ihres Kellers. Zwei der 27 Wohnhäuser wurden völlig zerstört und weitere 18 Höfe teilweise eingeäschert; die Kirche blieb bis auf Einschusslöcher in der Mauer unversehrt. Die Wehren aus den umliegenden Dörfern waren machtlos gegen den Großbrand. Die Futtervorräte waren vernichtet. Das Vieh, das den Flammen entkommen konnte, irrte noch wochenlang in den Fluren und Wäldern umher.
Aus den Nachbarorten gab es eine Welle der Hilfsbereitschaft, heißt es in der Mitteilung. Erst nach der Währungsreform 1948 konnte es an einen dauerhaften Wiederaufbau gehen. Ein Film mit den letzten Zeitzeugen wurde in dieser Woche gedreht. Pfarrer Hans Gernert sieht ihn in einer Reihe von weiteren Filmaufnahmen. Hat er am vergangenen Sonntag zu einem virtuellen Kirchgang in die Matthäuskirche Rehweiler eingeladen, so will er an diesem Sonntag zu einem solchen in die St. Vituskirche Ebersbrunn einladen. Für Karfreitag will er die "Beweinung Christi" in der St. Laurentiuskirche in Füttersee und für Ostern das Altarbild in Haag mit dem guten Hirten in den Mittelpunkt einer Betrachtung stellen. Auf der Homepage www.kirche-rehweiler-fuettersee.de sind diese Filme laut Mitteilung abrufbar.