Die Klasse hat im Unterricht zunächst Themen erarbeitet, welche die Jugendlichen interessieren, und dann eigene Rollen gestaltet. Alle haben überlegt, wer sie sein wollen, welche Vorgeschichte die Figuren miteinander habe. Schließlich hat die Klasse die Ideen zum Thema Banden, Kriminalität, Jugendproblematik und Liebe in einen spannenden, verwickelten und stellenweise beklemmenden Plot verwoben, den ihre Theaterlehrerin dann in ein Jugenddrama verwandelt hat.
In diesem schlüpften die Jugendlichen ihrem Wunsch entsprechend einmal in ganz andere Welten und Rollen, denn es geht rau und gefährlich zu im Drogenviertel 19.
In diesem Viertel kommen sich drei Gangs gegenseitig in die Quere, was schließlich zu einem Mord unter Jugendlichen führt, mit welchem das Stück beginnt. In einer großen Rückblende wird gezeigt, wie es soweit kommen konnte, welche Rolle Polizei und Presse spielen und das Publikum sieht bedingungslose Freundschaften, Eifersucht, Hoffnung, Verrat, Manipulation, unerwartete Hilfe und Bandenkriminalität. Zusätzlich erfuhr das Publikum in Sehnsuchtsmonologen, aus welchem Grund die Figuren auf die schiefe Bahn geraten sind. Die Drogen stellen oft nämlich eigentlich eine Metapher für eine Sehnsucht der einzelnen Charaktere dar, denn es gibt immer etwas, was ihnen fehlt, etwas, das sie sehnsüchtig für ihr Leben zu finden suchen. Diese Suche der Charaktere nach Halt, stellte eine Botschaft dar, die der Klasse in der Entwicklung wichtig wurde und die am Schluss des Stückes doch einen Hoffnungsschimmer für die Charaktere des Stückes barg.
Die Jugendlichen verkörperten ihre Rollen sehr intensiv und eindrucksvoll, voller Konzentration und Spannung und zeigten, wie intensiv sie in den beiden gemeinsamen Jahren gearbeitet haben. Leidenschaftlich und sehr wehmütig verabschiedeten sie sich schließlich nach der letzten Aufführung von ihren Rollen. Theaterlehrerin Michaela Lindner-Berndt erfüllten sie mit großem Stolz, Dankbarkeit und Begeisterung für diese außerordentliche und großartige Leistung. Ihre Theaterleute sind ihr in der gemeinsamen Zeit unglaublich ans Herz gewachsen und in diesem haben sie einen ganz besonderen Platz.
Von: Michaela Lindner-Berndt (Leiterin der Theaterklasse, Armin-Knab-Gymnasium, Kitzingen)