
Die Zukunft der katholischen Kirche Maria Hilf in Rüdenhausen sieht derzeit nicht besonders rosig aus. So viel lässt sich nach einem Treffen schließen, welches die für das Gotteshaus zuständigen Vertreter des Pastoralen Raums St. Benedikt dieser Tage in Rüdenhausen anberaumten.
Rund 25 Interessierte waren gekommen, um sich zu informieren und mit Dekan Peter Göttke und dem Wiesentheider Kirchenpfleger Paul Schug das Weitere zu besprechen. "Auf Dauer sehen wir keine große Hoffnung, die Kirche zu erhalten. Wir geben es zur Diözese nach Würzburg zur Überprüfung, um zu hören, was der Bischof sagt", schilderte Paul Schug ein Ergebnis der Zusammenkunft. Mit der Meinung der Diözese wolle man sich dann nach dem Sommer noch einmal mit den Rüdenhäusern und interessierten Gläubigen zusammensetzen.
Emotionale Reaktionen
Zwar habe mancher der zu dem Treffen Gekommenen recht emotional für den Erhalt der Kirche plädiert, so Schug, man wolle die Kirche auch nicht "einfach zumachen", doch müsse man nun alles auf den Prüfstand stellen. Vielleicht bedeute das eine Veränderung, der müsse man sich dann eben stellen. Zuletzt sei in Maria Hilf einmal im Vierteljahr Gottesdienst gewesen, den etwa zwischen zehn und 20 Gläubige besuchten. Bis eine Entscheidung getroffen ist, wolle man aber auch weiterhin den Turnus der Gottesdienste beibehalten.
Ganz die Hoffnung aufgeben wollen Schug und einige Gläubige nicht. Ein Problem jedoch sei, dass es zwar allein im vorwiegend evangelischen Rüdenhausen rund 200 Katholiken gebe, aber niemanden, der sich im Pfarrgemeinderat engagieren wolle. Manche der einst aktiven Gläubigen sind zu alt, oder bereits verstorben. Es gehe nicht um das Abhalten des Gottesdienstes an sich, sondern um eine lebendige Gemeinde.

Schwierig sei der Erhalt auch, weil die Kirche wenig Einnahmen verzeichnet. Gleichzeitig blieben jedoch die Kosten für Heizung und Strom, erklärt der Wiesentheider Kirchenpfleger. Dinge wie Schneeräumen habe man bereits vergeben, bezahlt werden muss aber auch das. Das alles müsse man mit in Betracht ziehen.
Maria Hilf wurde erst 1954 gebaut
Die Maria Hilf Kirche in Rüdenhausen wurde erst Anfang der 1950er Jahre gebaut. Am 2. Mai 1954 wurde der Grundstein gelegt, noch im gleichen Jahr wurde die Kirche konsekriert. 1968 erfolgte eine Umgestaltung des Chorraums. Erst im Jahr 1995 entstand der freistehende Glockenturm neben dem Bau, eine Campanile, die als Besonderheit gilt.
Maria Hilf gehört zur Pfarreiengemeinschaft St. Benedikt. Die Gemeinschaft hat in den Pfarreien Gaibach, Großlangheim, Kirchschönbach, Nordheim, Obervolkach, Reupelsdorf, Rimbach, Rödelsee, Schwarzach, Schwarzenau, Sommerach, Stadelschwarzach, Rödelsee und Wiesentheid insgesamt 24 Kirchen zu betreuen. Drei Pfarrer stehen zur Verfügung, dazu weitere Diakone und Pastoralreferenten.