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VOLKACH
Drohender Ärztenotstand: Hausärzte an der Mainschleife schlagen Alarm
Werbung für die Patienteninformationsveranstaltung am Montag (14. Juli, 20 Uhr, Mainschleifenhalle) war die Blitz-„Demo“ der Hausärzte von der Mainschleife auf dem Volkacher Marktplatz (von links): Dr. Elisabeth Wörner, Dr. Klemens Kleinschnitz, Dr. Dietrich Heinemeyer, Dr. Josef Bonn, Dr. Andreas Nüsslein, Dr. Rüdiger Mayer und Dr. Günther Trost.
Foto: FOTO Renate Reichl | Werbung für die Patienteninformationsveranstaltung am Montag (14. Juli, 20 Uhr, Mainschleifenhalle) war die Blitz-„Demo“ der Hausärzte von der Mainschleife auf dem Volkacher Marktplatz (von links): Dr.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.12.2019 16:25 Uhr

(mey) Weil sie ihre Existenz – unter anderem durch den Gesundheitsfonds – bedroht sehen und um die Versorgung der Patienten fürchten, schlagen die Hausärzte an der Mainschleife Alarm: „Stell Dir vor, du bist krank – und kein Hausarzt mehr da!“ Um über einen drohenden Umbruch im Gesundheitswesen aufzuklären, laden die Mediziner alle Bürger zu einer Informationsveranstaltung am 14. Juli (20 Uhr) in der Volkacher Mainschleifenhalle ein.

Von zwei Seiten bedrängt

Die Mediziner sehen sich laut Pressemitteilung von zwei Seiten bedrängt. Einmal von der Einführung des Gesundheitsfonds. Mit dem „Wunschkind“ von Kanzlerin Angela Merkel drohe den Arztpraxen ein Umsatzverlust von 20 bis 30 Prozent, schreiben die Mediziner. Kein Betrieb könne einen so hohen Verlust überleben.

An einer zweiten Front sehen sich die Mediziner der Klinik-„Industrie“ gegenüber. Stichwort sind die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die die großen Klinik-Ketten nach Meinung der Mediziner planen. Was die Ärzte den „Drohgebärden“ und Reden der Vorstandschefs entnehmen: Die MVZ sollen kommen, allerdings dünn gesät. Die Mediziner gehen von einer Unterversorgung aus, speziell auf dem flachen Land.

Das Ergebnis werde eine ärztliche Versorgung sein, die das Prädikat wohnungsnah nicht mehr verdiene. Und wenn die Hausärzte erst verschwunden seien, seien die Patienten auf die MVZ angewiesen. Die Prophezeiung der Mediziner nach Aussagen aus den Chefetagen der Klinik-Ketten: „So mutet man den Patienten Fahrwege zum nächsten Arzt von bis zu einer Stunde Fahrzeit zu“, so der Pressetext. Für Volkach hieße das: Wenn's weh tut, ab nach Nürnberg oder Karlstadt.

Politik hat Warnungen ignoriert

Die Verantwortung für diese „menschenverachtende“ Entwicklung schieben die Ärzte der Politik zu. Diese habe Warnungen vor dem Ärztemangel ignoriert und sie ignoriere auch – von den Lobbyisten der Medizin-Konzerne irregeführt – die drohende Existenz-Krise der Hausärzte.

Über die Probleme soll in der Patienten-Informationsveranstaltung gesprochen werden. Redner sind Renate Hartwig, Gründerin der Initiative „Patient-informiert-sich.de“, Pater Jonathan Düring von der Abtei Münsterschwarzach, Dr. Wolfgang Hoppenthaller (Präsident des Bayerischen Hausärzteverbands) und Dr. Dietrich Heinemeyer. Letztgenannter spricht für die Mediziner von der Mainschleife.

 
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