Das große "C" hatte auch die Seinsheimer Galgenvögel fest im Griff. Doch jetzt bestiegen sie wieder das Narrenschiff. Mit einem donnernden dreifachen Helau startete die Familiensitzung auf der Bühne im Jugendheim.
Die Seinsheimer Galgenvögel setzen überwiegend auf Eigengewächse. So gab es bei der Familiensitzung nur zwei Gastauftritte, die zu begeistern wussten. Der eine war der Schautanz "Peace and Love" der Mambos von der Iphöfer Stücht. Der andere war Thomas Kleedörfer (Rimbach), der sich als Golfer versuchte und die Lachmuskeln der Gäste im vollen Saal ein aufs andere Mal strapazierte.
Kunni und Boobett, aus dem Seinsheimer Fasching nicht mehr wegzudenken, hatten Liegestühle und Ferngläser dabei. Mit letzteren beobachteten sie von ihrem Plätzchen am Landschaftssee Ort und Leute. So konnten sie unter anderem von Bürgermeisterin Ruth Albrecht und deren Kampf mit den Falschparkern erzählen.
Da nach Heinz Dorsch mit Ruth Albrecht eine Bürgermeisterin nachfolgte, war es nur logisch, dass den Posten des Gemeindedieners nun ebenfalls eine weibliche Person bekleidet. Pressesprecherin Frauke ist jetzt Gemeindedienerin und schellte mit ihrer Glocke die Bekanntmachungen aus.
Sie nahm sich kommunalpolitische Themen vor. So beleuchtete sie die Situation im Marktgemeinderat, der mangels Nachrücker aus Tiefenstockheim nur noch aus elf Mitgliedern besteht. Sie riet, künftig Sasemer zu wählen, da würde so etwas nicht passieren. Sie trauerte dem Fußball beim FC hinterher und widmete sich ebenso den Themen Badesee, dem Bauen im Ort und der Biberplage.
Lokale Geschehnisse verpackten die "Drei Kafer" – Hannes Schöller, Franz und Peter Kernwein – musikalisch. Für den Biber hatten sie sogar ein Lied geschrieben. Auch der FC war Thema. Der "Geräteschuppen" soll ja nun Jugendraum werden. Sie konnten es nicht verstehen, dass die Jugend nicht zum Fußball gekommen ist, aber jetzt zum Saufen kommt. "Es lebe unser Sportverein…" widmeten sie dem FC ein Lied.
Musikalisch prangerten sie auch fremde Winzer an, die zum Wasserholen nach Seinsheim gekommen waren. Auch die Fleischkultur bekam etliche Noten gewidmet. "Zum Essen gibt es nur Braten" – wenn überhaupt – und die Beilagen sowie Geschirr hatte man mitbringen müssen. So auch jetzt auf der Bühne, als die "Drei Kafer" den Feuerwehrkommandanten und Sitzungspräsidenten Stefan Düll um Fleisch baten.
Sandro Hönnl, ein "alter Hase" in der Jugendbütt, berichtete über sein Leid im Quarantäne-Quartier – umgeben von seiner Schwester und den Eltern. Wegen deren Gemecker gehen sie ihm auf den Wecker. Aber die Erwachsenen hätten sich heimlich getroffen, um sich mit Alkohol gegen das Virus zu desinfizieren.
Fabio Gebhardt gab als Zeitungsbub sein Debüt in der Bütt. Der Jungunternehmer berichtete vom Austragen der Prospekte.
Sie gähnten zwar demonstrativ beim Einzug, doch die fleißigen Handwerkerinnen der Purzelgarde waren alles andere als müde. "Social Media" widmeten sich die Jungen Wilden in ihrem Tanz.
Die Jugendgarde wusste mit ihrem Showtanz "Greatest Showman" ebenso zu überzeugen wie die Elferratsgarde mit ihrem Marschtanz. Viel Applaus gab es auch wieder für den Schlusspunkt: Das Männerballett bot ein "Best of" der vergangenen Jahre.