Am Pfingstwochenende waren rund 30 Wiesentheider in Rouillac, um dort das 45-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft mit der der Gemeinde im Südwesten Frankreichs zu feiern.
Es wurde ein dreifaches Festwochenende, denn die Franzosen hatten auch ihre Partnergemeinde aus Encamp in Andorra eingeladen, mit denen sie bereits seit 50 Jahren verbunden sind.
Höhepunkt für die Wiesentheider mit Bürgermeister Werner Knaier an der Spitze, dürfte die Ankunft und der Empfang von Läuferin Marika Heinlein gewesen sein, die wie geplant am Pfingstsamstag dort mit ihrem Mann Bruno ankam. Sie hatte die Strecke von 1200 Kilometern in drei Wochen zu Fuß bewältigt. Diese Leistung nötigte den Rouillacern, wie auch den anderen Gästen, großen Respekt ab.
Gemeinsam ins „Ziel“ gelaufen
Am Eingang zum Ort erwartete eine Gruppe von Wiesentheidern die Heinleins. Darunter waren auch einige Mitglieder der Kolping-Staffel, die 2013 wechselweise per Rad und zu Fuß die Strecke absolviert hatte. Mit Marika Heinlein an der Spitze liefen sie gemeinsam den letzten Kilometer.
Vor allem der Einlauf in den Park der Freundschaft, eine Grünanlage mitten in Rouillac, wurde zum kleinen Triumphzug. Viele Rouillacer, Wiesentheider und Andorraner standen Spalier und klatschten Beifall, als die Läufer eintrafen.
Marika Heinlein durfte mit einer Fackel die „Flamme der Freundschaft“ entzünden, ehe sie von vielen Seiten beglückwünscht wurde. Später folgte im großen Festsaal „Vingt-Sept“ der offizielle Teil der Dreier-Geburtstagsfeier der Partnerschaft.
Mit dabei waren von Rouillacer Seite auch einige Urgesteine und Mitbegründer der Freundschaft mit Wiesentheid: die einstigen Bürgermeister Claude Mesnard, Michel Bastier, Alain Renaud, oder auch Henri Maurin. Nicht nur sie hob der aktuelle Rouillacer Bürgermeister Michel Trainaud später hervor.
Viele Änderungen in 45 Jahren
Von Wiesentheider Seite dürften die mit gereisten Henz Dürner, Raimund Ruppert und Hans Mathee ebenso seit Beginn der Beziehung mit dabei gewesen sein. Die aktuelle Präsidentin des Partnerschaftskomitees, Christine Gumann, ging in ihrem Grußwort später darauf ein, dass sich in den 45 Jahren einiges grundlegend verändert habe. So seien die Mauern, die Grenzen, zwischen Deutschland und Frankreich längst gefallen und mittlerweile ohne Probleme zu passieren, was 1972 kaum vorstellbar war.
„Es ist viel angenehmer, in Frieden, in Harmonie und in Freundschaft zu leben. Lasst uns diesen Geist der Freundschaft leben und teilen“, appellierte sie.
Bier der Freundschaft
Ein kleines deutsch-französisches Liederbuch überreichte sie. Bürgermeister Werner Knaier half später beim anderen Geschenk mit. Für jedes Jahr der bestehenden Freundschaft hatten die Wiesentheider einen Liter Bier für ihre französischen Gastgeber. Mit Reden und einem gemeinsamen Jubiläums-Essen klang der Abend aus.
Die Rouillacer trugen mit einer Mischung aus Tradition und Moderne mit Volkstänzen aus der Charente, sowie modernem Tanz zum Programm bei. Die Feierlichkeiten klangen am Montag beim gemeinsamen Abendessen aus.
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