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Landkreis Kitzingen
Drei britische Corona-Mutationen in Unterfranken nachgewiesen
Erstmals wird die britische Corona-Mutation in Unterfranken entdeckt – bei drei rumänischen Saisonarbeitern im Landkreis Kitzingen. Wie es dazu kam und was nun zu erwarten ist.
Nicht jeder Corona-Test (Archivbild) kann nachweisen, ob es sich bei dem Virus um die hoch ansteckende Mutation aus Großbritannien handelt, die nun auch in Unterfranken angekommen ist.
Foto: Roland Weihrauch, dpa | Nicht jeder Corona-Test (Archivbild) kann nachweisen, ob es sich bei dem Virus um die hoch ansteckende Mutation aus Großbritannien handelt, die nun auch in Unterfranken angekommen ist.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:54 Uhr

Der Mann, bei dem erstmals in Unterfranken die britische Corona-Mutation nachgewiesen wurde, kam mit dem Kleinbus in die Region: ein Saisonarbeiter aus Rumänien, der in einem Iphöfer Weingut beim Rebschnitt helfen sollte. Und er kam im Sammeltransport auf Bestellung. Der Rumäne verließ als einziger den Kleinbus in Iphofen; die anderen Männer im Wagen wurden an andere Einsatzorte gebracht. 

Das Iphöfer Weingut hat Erfahrung mit Saisonarbeitern: Insgesamt sind dort aktuell neun Helfer aus Rumänien und Polen tätig. Alle unterliegen nach Aussage der Geschäftsleitung einem strengen Sicherheitskonzept. Nach der Ankunft – in diesem Fall am 15. Januar – ging es für den Mann sofort zum Gesundheitsamt nach Kitzingen zum Corona-Test. Der war zunächst negativ. Danach musste der Mann zusammen mit weiteren Arbeitern in eine Zehn-Tage-Quarantäne. Am 25. Januar erfolgte der zweite Test. Der war dann positiv – und wies zudem die britische Mutation auf. 

Zwei Schock-Nachrichten

Während man in dem Weingut ein Jahr lang ohne Corona-Fall über die Runden gekommen war, wurde es jetzt gleich heftig: Kaum war der Schock über die gemeldete hoch ansteckende Corona-Mutante am Sonntag verdaut, wurde am Montag bei zwei weiteren Helfern die Mutation nachgewiesen. Bei einem dritten Mann steht der Test noch aus. Um so wichtiger, betont die Geschäftsleitung, dass die Sicherheitsmaßnahmen gegriffen haben: sofortige Testung bei Ankunft, zehn Tage Quarantäne, dann ein weiterer Test. Bewährt habe sich auch die Unterbringung in kleinen Gruppen in angemieteten Zimmern, die sich an fünf verschiedenen Standorten befinden, erklärt das betroffene Weingut.

Nach Fällen in Oberbayern, Niederbayern und Oberfranken war die Mutation aus Großbritannien damit am Sonntag nun erstmals offiziell auch in Unterfranken nachgewiesen. Wobei das laut Landratsamt einem "Zufallstreffer" gleich kam: Nur wenige Corona-Tests werden letztlich auch auf die Mutation hin untersucht. Im Labor war man auf die CT-Werte der positiven Probe aus Kitzingen aufmerksam geworden. Daraufhin untersuchte man die Probe des Saisonarbeiters auf Mutanten und wurde tatsächlich fündig.

Keine Ansteckung im Bus

Wie das Landratsamt zudem mitteilt, versucht man, die Kontaktpersonen aus dem Minibus, der die weiteren Saisonarbeiter verteilte, derzeit ausfindig zu machen. Aufgrund des negativen Testergebnisses direkt nach seiner Einreise dürfte es für die Mitreisenden jedoch keine Ansteckungsgefahr gegeben haben, so die Hoffnung. Falls sich der erkrankte Mann in seinem Heimatland angesteckt hatte, war er möglicherweise zumindest auf der Fahrt noch nicht ansteckend.

Möglich ist aber auch, dass sich der Mann bei einem weiteren Saisonarbeiter erst in Iphofen ansteckte. Dieser Saisonarbeiter war auf einem anderen Weg am 14. Januar eingereist und wurde am 15. Januar positiv getestet. Das führte dazu, dass insgesamt sieben weitere Saisonarbeiter als Kontaktpersonen 1 eingestuft wurden, weil sie gemeinsam zum Test gefahren waren.

Überraschung nach der Quarantäne

Am 25. Januar, als sich die acht Männer aus der Quarantäne freitesten lassen wollten, wurden vier positiv und vier negativ getestet. Mittlerweile ist bei drei der positiv Getesteten die Mutation nachgewiesen, bei dem vierten Fall steht das Ergebnis noch aus.

Laut Landratsamt hatten die Betroffenen - zwei Rumänen und ein Pole - keinen Kontakt nach außen. Sie weisen leichte Symptome wie Geschmacksverlust auf. Wie das Landratsamt zudem mitteilt, liegt das Augenmerk bei der Suche nach Mutationen auf Großbritannien, Brasilien, Nordirland, Irland, Südafrika, Dänemark sowie Portugal. Reisen Menschen aus diesen Ländern ein und werden positiv getestet, wird auch nach einer möglichen Mutation gesucht. Ansonsten gibt es nur stichpunktartige Tests. Die Untersuchung auf eine Mutation muss zusätzlich gemacht werden und dauert bis zu einer Woche.

 
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  • seneca
    Wie konnten sich die Betroffenen infizieren, wenn der Ankommende doch in Quarantäne war?
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  • Franken48
    Die Arbeitskräfte besser bezahlen, dann braucht ihr keine aus dem Ausland holen.
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  • friedrich.angene@t-online.de
    @franken 48, im ersten Moment hört sich der Kommentar gut an. Aber könnten Sie den Rebschnitt ausführen? Hier braucht man Erfahrung und es gibt viel zu wenig Deutsche Arbeitskräfte die dieses können und außerdem sich bei Wind und Wetter in die Weinberge stellen. Also in Zukunft solche Plakativen Bemerkungen lassen!
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  • clubfan2@gmx.de
    dann gibts halt mal ein Jahr keinen Most...

    viele Beschäftigungszweige werden still gelegt
    obwohl tolle Hygienekonzepte erarbeitet und auch angewendet wurden..

    und hier holt man sich Menschen aus dem Ausland
    für den Rebschnitt..
    wie dekadent ist das denn!

    Es sollten mal ALLE GRENZEN für 4 Wochen dicht gemacht werden...

    aber mit diesem...
    ichschaumalwieichambestendieGrenzenauslote...

    werden wir von Lockdown zu Lockdown schaukeln

    Danke für Nichts
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