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Eichfeld
"Dorfplatz-Demonstranten" protestieren friedlich gegen schleppende Dorferneuerung in Eichfeld
Über die beschlossene Dorfplatz-Entwicklung in Eichfeld ist buchstäblich Gras gewachsen. Um das Projekt anzuschieben, hat es die Dorfgemeinschaft gemäht und aufgebockt.
Alter Heubock statt historischer Torbogen: Die Eichfelder, allen voran der frühere Stadtrat Helmar Hartner, wollen endlich ihren neuen Dorfplatz, der seit vier Jahren auf Eis liegt.
Foto: Peter Pfannes | Alter Heubock statt historischer Torbogen: Die Eichfelder, allen voran der frühere Stadtrat Helmar Hartner, wollen endlich ihren neuen Dorfplatz, der seit vier Jahren auf Eis liegt.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 09.02.2024 01:43 Uhr

Vier Jahre ist es her, dass visionäre Eichfelder und die Stadt Volkach mit dem Abriss eines alten Gebäudes im Ortszentrum die Basis für einen neuen Dorfplatz schufen. Der Verein "Gemeinsam für Eichfeld" (GfE) wollte damit die Lebensqualität im Dorf verbessern. Die damalige Euphorie ist gewichen. Die Visionäre sind frustriert, weil die Dorferneuerung stockt.

Damit ihr Dorfplatz nicht zur unendlichen Geschichte wird, hatten die GfE-Akteure eine pfiffige Idee. Mit Mähern sensten sie die inzwischen gewachsene Blumenwiese auf der Fläche ab. Vier Senioren stapelten das Heu auf einen Kleebock. Wenn schon nichts bei der Dorferneuerung vorangeht, dann sollte der Dorfplatz wenigstens zur Heugewinnung genutzt werden, waren sich die Eichfelder einig.  Ein Wink mit dem Zaunpfahl. "Vielleicht wird damit die Finanzierung des Dorfplatzes gesichert", erklärte Helmar Hartner lachend. Trotz des ernsten Hintergrunds war es eine Mordsgaudi für die "Dorfplatz-Demonstranten". Einen Heubock wieder einmal wie früher zu bestücken, machte allen Spaß.

Dorfgemeinschaft ging bereits umfangreich in Vorleistung

Hartner hat zusammen mit Martin Hofmann den Vorsitz im Dorfverschönerungsverein. Mit ihrem Team haben sie einen neuen Dorfplatz gemeinsam mit der Stadt Volkach als Geldgeber initiiert. Der Hintergrund: Im Mai 2016 wurde die Stadt Besitzerin des Wohn- und Geschäftshauses in der Ortsmitte. Mit Einverständnis der Stadt räumte die Dorfgemeinschaft die Gebäude aus und verkaufte das Inventar zugunsten des Vereins.

Ende 2017 begann der Abriss. Der Stadtrat erteilte dann den Auftrag zur Entwurfsplanung. In der Folgezeit konnten die Eichfelder Vorschläge zur Neugestaltung des Ortskerns einbringen. Im Mai 2019 war das alte Gebäude komplett abgerissen. Seither stagniert das Vorhaben, für das die ehrenamtlichen Helfer aus dem Dorf bereits 800 Arbeitsstunden leisteten.

Nun sticht ihr Protest ins Auge: Anstelle des gut erhaltenen Torbogens von 1612, der wieder aufgebaut werden sollte, verschönert der Heubock das Ortsbild.

 
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