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Landkreis Kitzingen
Dorfkinder sind die coolsten: Deshalb sind  Landeier für die multifunktionale Zukunft bestens gerüstet
Die Redakteurinnen Barbara Herrmann (links) und Diana Fuchs glauben: Echte Dorfkinder, die früher beim Radfahren die Walkman-Kassette wechselten, sind gerüstet für die multimediale und -funktionale Zukunft.
Foto: Eike Lenz | Die Redakteurinnen Barbara Herrmann (links) und Diana Fuchs glauben: Echte Dorfkinder, die früher beim Radfahren die Walkman-Kassette wechselten, sind gerüstet für die multimediale und -funktionale Zukunft.
Diana Fuchs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:56 Uhr

Ihr Schwung ist umwerfend. Mit geröteten Wangen und fröhlichem Lachen kommt Kollegin Barbara Herrmann frühmorgens in die Redaktion. "Schööö war’s widder!", ruft sie auf Fränkisch und reibt sich die Hände warm. Sie legt den Weg zur Arbeit gern mit dem Rad zurück. Der Effekt ist immer derselbe: Bis wir anderen nach dem ersten Pott Kaffee langsam auf Betriebstemperatur kommen, hat die Morgensportlerin schon drei Artikel fertig. Und vielleicht noch ein Video.

Denn auf dem Weg zur Arbeit kommt sie an so vielen spannenden Orten vorbei: "Das sieht man als Autofahrer gar nicht!" Sagt's und zeigt im Zeitraffer-Clip, wie die Lenkstange ihres Drahtesels erst elegant am Gusswerk vorbeizieht, dann durch Etwashausen düst, schließlich über die Alte Mainbrücke und durch die weihnachtlich geschmückte Stadt. Eines ist offensichtlich: Die Barbara muss ein Dorfkind sein.

Dorfkinder können ohne Hände am Lenker Rad fahren

Dorfkinder, das sind die, die zum Fahrradfahren keine Hände am Lenker brauchen, die nach den Hausaufgaben Baumhäuser bauen und denen das Ave-Maria-Läuten abends das Signal zum Heimgehen gibt. Ihre "Dorfpolizei" trägt durchgeknöpfte knielange Kittelschürzen und als Waffe reicht der erhobene Zeigefinger. Dorfkinder konstruieren sich im Sommer ihren eigenen Pool aus Strohballen und (unbenutzten) Silofolien.

Im Winter, wenn’s schneit, fahren sie mit dem Fendt hoch zur Schlittenpiste. Dorfkinder können schon in der Grundschule Bulldog fahren und haben Opas, die Plastikstangen quer am Fahrradrahmen befestigen. Damit schicken sie ihre Enkel durch den Ort, auf dass diese lernen, wie viel Abstand man zu anderen Fahrzeugen zu halten hat.

Learning by doing, Experimentierfreude mit Augenmaß: All das ist heute gefragt wie nie. Wer  schon als Kind gelernt hat, während des Fahrradfahrens eine Kassette im Walkman zu wechseln und zugleich auf den Verkehr zu achten, für den ist das Multitasking-Zeitalter  ja wohl ein Klacks. Die Skills der neuen, digitalen, multifunktionalen Welt: Dorfkinder haben sie intus, einfach so. Wenn das keine umwerfende Nachricht ist!

 
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