Jubel, Trubel und Heiterkeit herrschten am Samstagabend im Sportheim. Beim bunten Faschingsabend des SC Brünnau waren Miesepeter und Spaßbremsen eindeutig auf der Verliererstraße. Gewinner des fröhlichen Faschingstreibens war der Nachwuchs des Sportclubs. Er stellte eine begeisterte Abordnung in der Narrenschau. Organisator Fred Seßler war zurecht stolz: „Unsere Kinder und Jugendlichen sind auf dem Vormarsch.“
Seit 15 Jahren organisiert der SC-Chef den Brünnauer Karneval. Schon sein Vater Richard war ein leidenschaftlicher Narr. „Das hat voll auf mich abgefärbt“, meint Seßler mit einem lachenden Gesicht. Diese Begeisterung hat sich anscheinend auch auf seine Töchter und deren Freunde im Dorf übertragen. Deren Sternstunden begannen mit dem Aufmarsch der Jüngsten aus dem Kinderballett. Unter Anleitung von Bianca Jung und Elke Heß servierten die putzigen Tintenfische einen lustigen Calamari-Tanz. Die eifrigen Akteure ernteten die erste Stimmungsrakete des Abends. Noch viele sollten folgen. Welche Gaudi in einer Schule herrschen kann, demonstrierten Anna-Lena Seßler, Fanny Seßler und Kevin Jung. „Was ist Magie?“ „Das kommt bei uns daheim in die Suppe!“ Bei dem witzigen Lehrer-Schüler-Dialog blieb im Saal kein Auge trocken. Einen professionellen Einblick in Deutschlands Lieblingssportart Fußball gab Christine Haupt. Wahre und unwahre Geschichten rund ums runde Leder offenbarte die wortgewandte Fußball-Lady mit spitzer Zunge. Der zehnjährige Noah Hein stand bei seinem Premiere-Auftritt gleich vor Gericht. Eine gute Seite hatte das juristische Treiben für den Buben: Der Richter war sein Papa Winfried. Frauen, Urlaub, Arbeit und der quälende Durst waren die Themen der Stammtischbrüder Johannes Dallner, Matthias Reuther und Jürgen Jung. Wie man einen Fahrlehrer zur Verzweiflung bringt, wusste Anna-Lena Seßler als Führerscheinanwärterin. „Ich bin a Dorfkind, darauf bin ich stolz. Denn wir Dorfkinder sind aus gutem Holz“, sangen die Mädels Elke Heß und Christine Haupt und das Narrenvolk stimmte mit ein. Danach ging es bei der Playback-Show auf eine humorvolle Reise durch die Hitparaden der vergangenen Jahrzehnte. „Professor bringt Hausfrau das Jodeln bei“, lautete das Motto von Andrea Sauer und Winfried Hein. Ein Jodeldiplom gab's dennoch nicht. Widerlichste Getränke mussten Anja Hess und Christine Haupt im Dschungelcamp in sich hineinkippen. Im hochprozentigen Wechselfieber zeigte sich das Männerballett. Im Disco-Schritt lösten fesche Girls noch feschere Boys ab. Das Geschehen im Dorf beleuchteten Johannes Dallner, Michael Dallner und Paul Platzöder. Als Käpt'n, Schiffsarzt und Matrose halfen sie einem Seekranken auf dem Narrenschiff. Einen Seitenhieb bekamen die Kommunalpolitiker ab, weil sie die Wahlkreise Brünnau und Neuses am Sand zusammenlegten. „Ein Glück, dass das Wahllokal bei uns ist.“
Bevor Fred Seßler zusammen mit seinen Musikerkollegen Harald Hühsam und Fred Göllner das Finale einläutete, hatte er als Himmelsbote noch Notfalleinsätze auf der Erde zu bewältigen. Zurück am Himmelstor zog er ein begeistertes Fazit: „Wenn so viele Leute zusammenlangen und die Jugend mit im Boot sitzt, macht Fasching richtig Spaß. Brünn helau“.