
Die Dorferneuerung Eichfeld steht in den Startlöchern. Die seit Jahren laufenden Vorplanungen sind mittlerweile soweit fortgeschritten, dass der endgültige Beschluss im Januar im Volkacher Stadtrat fallen soll. "Ich hoffe darauf, dass wir Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 mit den Arbeiten beginnen können", zeigte sich Bürgermeister Heiko Bäuerlein in der Bürgerversammlung am Dienstag zuversichtlich.
Die Dorferneuerung liegt den Eichfeldern am Herzen. Kein Stuhl war mehr frei im Sportheim des einheimischen SV. Etwa 70 Frauen und Männer waren gekommen, um den Stand der Planungen für die Dorferneuerung und die künftige Grünflächenplanung zu hören. Den Stand der Dinge trugen das Stadtoberhaupt, Bauamtsleiter André Brezina und Hochbauplaner Tobias Thum vor. Das Ingenieurbüro Horn, das für den Tiefbau zuständig ist, hatte seine Abordnung krank gemeldet.
"Mehr Grün – Mehr Leben", lautet das grundsätzliche Motto der Maßnahme, die vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) bei entsprechender Umsetzung der Begrünung mit hohen Zuschüssen gefördert wird. Schon vor zehn Jahren begannen die Überlegungen für die Dorferneuerung durch den damaligen Stadtrat Helmar Hartner. 2016 stand das Anwesen Kaiserswerth, an dessen Stelle ein Dorfplatz entstehen sollte, zum Verkauf. Man gründete den Verein "Gemeinsam für Eichfeld", um das Anwesen zu erwerben und die Dorferneuerung voranzutreiben. In den Folgejahren räumten die Vereinsmitglieder die Gebäude und verwerteten die Hinterlassenschaften mittels Basar. Mitte 2017 riss man die Scheune ab. 2019 folgte der Abriss des Wohnhauses.
Drei Projekte stehen im Mittelpunkt
Beim Kreisheimattag 2019 in Eichfeld widmete man einen Informationsstand zum neuen Dorfplatz, der den Namen "Neue Mitte" erhalten sollte. Warum sich die Vorplanungen in die Länge zogen, hing laut Bäuerlein an der Standortfrage für die Bushaltestellen in der kurvenreichen Ortsdurchfahrt. Ein Kompromiss, der allgemeine Zustimmung erhielt sieht vor, dass die erste Bushaltestelle am Ortseingang aus Richtung Volkach entsteht, die zweite in Ortsmitte in Fahrtrichtung Volkach. Bäuerlein dankte den Arbeitskreisen für Ideensammlung und Mitwirkung, allen voran Helmar Hartner, Martin Hofmann und Ortssprecher Patrick Fischer.
Drei Projekte stehen neben den neuen Bushaltestellen im Mittelpunkt der Dorferneuerung. In den Dorfplatz sollen die Kirchgaden integriert werden. Das historische "Stapf-Tor" wird auf der "Neuen Mitte" errichtet. Es gibt barrierefreie Toiletten. An der Ecke Seubeltstraße wird der alte Dorfbrunnen zu neuem Leben erweckt. Im Bereich der Volkacher Straße/Herrengasse müssen ein paar Parkplätze etwas Grün weichen.
Wie geht es nun weiter? Nach dem vermutlich bejahenden Ratsbeschluss im Januar werden die fertigen Planunterlagen beim ALE eingereicht. Eingeholt werden die formalen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange, denen der offizielle Förderungsantrag im Rahmen des bayerischen Dorferneuerungsprogramms folgt. Läuft alles reibungslos, dann wird Volkachs Stadtteil ab 2024 zur Großbaustelle.