Neben Alter Mainbrücke und Falterturm sind die Zwillingstürme der Alten Synagoge Kitzingen zweifellos ein weiteres "Wahr-Zeichen" der Stadtsilhouette Kitzingens.
Das diesjährige Motto der Stiftung deutscher Denkmalschutz zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals war bewusst mehrdeutig gewählt. Als steinerner Zeuge birgt das Gebäude erinnerungswürdige Wahrheiten über die christlich- jüdische Geschichte der Stadt. So wurden bei der Wiederherstellung des in der Reichspogromnacht 1938 zerstörten Bauwerks die Turmhauben schlicht stilisiert gestaltet, um den historischen Rechtsbruch zu erinnern, wie Irma Karl und Margret Löther bei drei gut besuchten Hausführungen "von der Mikwe bis zum Balkon" erläuterten.
An der mainseitigen Außenwand ist noch immer die steinerne Kartusche zu sehen, auf der die jüdische Gemeinde eine Tafel mit den Namen der Gefallenen ihrer Religion nach dem ersten Weltkrieg hatte anbringen lassen. Der Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen öffnete zudem ganztägig mit der Ausstellung "Ich denke noch gern an meinen Geburtsort... Jüdische Lebensbilder aus dem Kitzinger Land" vielen interessierten Gästen die Türen.
Die Alte Synagoge Kitzingen war als "ganzjähriges Ausflugsziel" in der Broschüre der Stiftung deutscher Denkmalschutz und auf deren Homepage zum Tag des offenen Denkmals als Beispiel für ein bayerisches Denkmal ausgewählt worden.
Von: Margret Löther (1. Vorsitzende, Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen)