
„Auch wenn wir manchen Disput ausgetragen haben, war das Ziel stets klar: Die Weiterentwicklung Iphofens zu einer zukunftsorientierten, lebens- und liebenswerten Stadt. Es ist uns auch gut gelungen“. Dieses Fazit des Iphöfer Bürgermeisters Josef Mend bei der Einweihung des Dienstleistungszentrums am Samstag wurde mit Beifall aufgenommen. Für den „weiteren Meilenstein der Altstadtsanierung“ gab es Lob und Bewunderung.
„Für die Bewohner einer historischen Altstadt zählen nicht nur Idylle und Schönheit von Gebäuden und Plätzen aus den vergangenen Jahrhunderten, sondern Funktionalität und Wohnqualität auf einem modernen Niveau“, hob Mend hervor. „Dies zu verbinden ist nicht selten eine Gratwanderung zwischen Möglichem und Nötigem.“
Treffpunkt für alle
Übertragen auf den Bau des Dienstleistungszentrums habe man ein städtebauliches Quartier überplant, wobei nicht nur ein Verwaltungsgebäude saniert werden sollte: „Unser Ziel war auch, Anreize zur Belebung der Altstadt zu schaffen, einen Treffpunkt für Jung und Alt, Gäste und Einheimische sowie Raum und Platz zur Entfaltung.“
Zum Werdegang berichtete der Bürgermeister, dass 1996 ein städtebaulicher Wettbewerb für die alte Schule mit der Zielsetzung der Meinungsbildung über Abbruch und Neubau oder Sanierung und Erweiterung ausgeschrieben wurde: „Die Meinung war eindeutig, Sanierung statt Abriss.“ Erste planerische Überlegungen gab es dann 2007, Abbrucharbeiten erfolgten im Oktober 2012, Sanierung und Neubau begannen im Februar 2013.
„Es zeigte sich, dass es sich bei der Maßnahme um das größte Bauprojekt der Stadt Iphofen handelte, wobei historische Bausubstanz und moderne Architektur in Einklang gebracht werden mussten.“ Dies alles nicht ohne teilweise schwierige Grundstücksverhandlungen, um die Planungen umsetzen zu können, so Mend. Die Gesamtinvestitionssumme lag bei fast 15 Millionen Euro.
Für Heiterkeit sorgte der Bürgermeister mit der Aussage, dass zeitweise geunkt wurde, es handle sich beim Dienstleistungszentrum um den Iphöfer Flughafen. Jedenfalls sei das Interesse am Bau groß gewesen „und viele ehrenamtliche Baukontrolleure haben uns begleitet“.
Weniger erfreut zeigte sich Mend über Firmen, die sich nicht an verbindliche Absprachen gehalten hätten oder nicht gewillt waren, ihre Bauverträge rechtzeitig abzuwickeln. „Ich bin seit 50 Jahren Kommunalpolitiker und habe in 48 Jahren nicht so viele Rechtsanwaltsbriefe erhalten wie in den beiden vergangenen Jahren. Statt Absprachen untereinander ist der Einsatz von Rechtsanwälten das neue Stilmittel dieser Firmen.“
Unter dem Strich blieb aber die Zufriedenheit über das Werk: „Ich hoffe und wünsche, dass von diesem Projekt viele Impulse ausgehen und es ein Treffpunkt aller Generationen wird.“ Beim Tag der offenen Tür nach der Einweihung waren viele begeistert: „Ein herrlicher und wunderbarer Bau“, meinten Justine Jost-Brünner und Joachim Brünner.
Perle im fränkischen Land
„Respekt und Anerkennung für das gemeinschaftliche getragene Werk auf der Grundlage einer ausgezeichneten Entwicklung des Projekts, das eine Perle im fränkischen Land ist“ zollte Staatssekretär Gerhard Eck. Landrätin Tamara Bischof lobte „Mut, Kraft und Ausdauer zur Schaffung dieses Dienstleistungszentrums mit hohem persönlichen Einsatz von Bürgermeister Mend“. Die Architekten Reinhold Jäcklein und Walter Böhm nannten es eine „interessante und komplexe Aufgabe, ein solches Projekt zu planen und zu bauen. Den Segen Gottes erbaten die beiden Geistlichen August Popp und Hanjo von Wietersheim.