Schade eigentlich, dass gerade Ferien sind. Weil da für 14 Tage ein Schauspiel ausfällt, das die einen für eine Komödie, die anderen eher für ein Drama halten.
Das Stück spielt auf zwei Bühnen. Mit dabei sind zwischen 40 und 100 Akteure täglich. Es geht um so was wie Räuber und Gendarm halt. Die Botschaft dahinter: Der Mensch ist uneinsichtig.
Es ist zumindest sehenswert, was sich vor der Realschule und dem AKG abspielt. Seit die Bahnbrücke in der Sulzfelder Straße gesperrt ist, gilt an den Bushaltestellen vor den Schulen „absolutes Halteverbot“. Die Schilder stehen seit Wochen. Es gab Plakate und Infozettel. Es gab Artikel über die Situation. Es gab mündliche Hinweise und seit zwei Wochen werden Verwarnungen verschickt – zehn Euro pro Halt. Ergebnis der Aktion: gleich null.
Die Situation ist unverändert. Busse von allen Seiten, mittendrin die Autos. Immer das gleiche Spiel: Anhalten, Nachwuchs raus, Kofferraum auf, Schultasche raus, weiter. Dass dabei Busse behindert, Schüler auf der Straße gefährdet werden, interessiert niemand. Hauptsache, der Nachwuchs muss nicht einen Schritt zuviel machen auf dem Weg zur Schule, obwohl es manchem gut tun würde.
Dabei ist die Sache klar: Ein absolutes Halteverbot ist ein absolutes Halteverbot. Anhalten ist nicht. Es sei denn, der Verkehr zwingt dazu. Aber das haben die Fahrer der Schülertaxen längst vergessen. Oder es ist ihnen einfach egal. Ein Trauerspiel, bei dem der Vorhang vermutlich erst fällt, wenn Ende April 2016 die Brücke wieder offen ist. Bis dahin heißt es, wer halten will, muss zahlen.
Die Dienstags-Dischli, das sind mehr oder weniger tiefschürfende Gedanken der Expertenrunde an den Steh-Tischen (fränkisch: Dischli) in der Kitzinger Fußgängerzone. Zu lesen – selbstredend – immer dienstags in dieser Zeitung.