
Das war doch mal eine Frage. Wie alt kann eigentlich ein Witz sein oder ein Trinkspruch? Die Frage kam auf, als an dieser Stelle mal wieder alte Trinksprüche unters Volk gebracht wurden.
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere. In der Reihe der bewährten Sprüchli tauchte auch der mit dem Bier und den Füßen auf. Nur damit alle auf dem gleichen Wissensstand sind, das Teil geht so: Der Kopf tut weh, die Füße stinken, es wird Zeit ein Bier zu trinken.
Das reimt sich. Das hat sich bewährt, haut rein und das schon seit Jahren. Seit wann, ist derzeit noch offen. Wie allgemein überhaupt die Frage, woran man erkennt, dass ein Witz alt ist oder auch nicht.
Dabei gibt es schon eine Art Leitfaden für abgehangene Witze. Da heißt es zum Beispiel: Der hat aber so was von einem Bart. Das bedeutet, der Witz oder Reim ist schon mal erzählt worden. Oder jemand sagt: Über den habe ich schon im Kinderwagen gelacht. Das bedeutet, dass das Werk so frisch nicht mehr sein kann.
Beim Bier und den stinkenden Füßen muss man weiter zurückgehen. Ein eigentlich eher als seriös geltender Kitzinger hat jetzt nach der Lektüre des Zweizeilers behauptet: Den Spruch haben schon die Ägypter benutzt und die – man höre und staune – haben ihn von den Sumerern (um die 3000 vor Christus) abgeschrieben.
Wenn das stimmt und wenn der bei den Sumerern vielleicht auch schon einen Bart hatte, dann ist er wirklich alt, sehr alt sogar. Wie alt genau? Man weiß es nicht.
Die Dienstags-Dischli, das sind mehr oder weniger tiefschürfende Gedanken der Expertenrunde an den Steh-Tischen (fränkisch: Dischli) in der Kitzinger Fußgängerzone. Zu lesen – selbstredend – immer dienstags in dieser Zeitung.