Es gibt ja ungefähr zwei Themen, bei denen praktisch jeder immer und überall und damit auch an de Dischi mitreden kann. Das ist einmal alles, was mit Bauen, Baustellen und Heimwerken zu tun hat.

Jeder hat einmal ein Mäuerchen oder ein Zwischenwändle hochgezogen. Fast jeder mal eine Schaufel in der Hand gehabt, und wenn's im Sandkasten war. Und wer jemals mit der Hilti, dem nicht ganz billigen Traum jedes Heimwerkers, butterweich eine Betonwand bearbeitet hat, ist ausgewiesener und beneideter Fachmann. Folge: Die Welt ist voller Bau- und Baustellenexperten.

Man glaubt es nicht, aber es gibt einen Bereich, da gibt es noch mehr Fachleute, die mitreden können. Das ist der Verkehr und alles, was damit zusammenhängt: Autos, Straßen, Parkplätze, Fahrräder, Fußgänger, Motorräder, Busse, Verkehrsberuhigte Zonen, Fußgängerzonen, die Bahn und speziell natürlich die Ampeln. Die sind in Kitzingen am heißesten diskutiert, weil sie hier irgendwie anders sind und offenbar ein gegen die Autofahrer gerichtetes Eigenleben führen.

Das alles sind Themen, über die heißt diskutiert und verschärft gemault wird. Genau das sind auch die Themen, die an diesem Dienstag in einer Bürgerversammlung ab 18 Uhr in der Alten Synagoge eine Rolle spielen. Da geht es um den Verkehrsentwicklungsplan der Stadt und damit um die Frage, wie der Verkehr in Zukunft in Kitzingen laufen soll. Es geht um heiße Eisen wie den Übergang von der Alten Mainbrücke in die Fußgängerzone oder auch die von den Anliegern immer wieder beklagte wilde Parkerei im Mühlberggebiet. Es geht um Radwege, um einen möglichen Stadtbus oder um den Parkplatz am Bleichwasen, der künftig gebührenpflichtig werden soll. Und jeder kann sagen, was er davon hält. Also, mal nicht maulen, mitreden.

Die Dienstags-Dischli, das sind mehr oder weniger tiefschürfende Gedanken der Expertenrunde an den Steh-Tischen (fränkisch: Dischli) in der Kitzinger Fußgängerzone. Zu lesen – selbstredend – immer dienstags in dieser Zeitung.