Mariä Lichtmess, die Herrn bei Tag ess. Diese Bauernweisheit hat der eine oder andere schon mal gehört. Sie bedeutet, dass es ab dem 2. Februar – also seit Montag – spürbar heller wird. Weshalb die Herren ab sofort das Frühstück bei Helligkeit einnehmen können.
Was es sonst noch mit Lichtmess auf sich hat, ist eher weniger bekannt. Gut, dass es den ehemaligen Bezirksheimatpfleger Reinhard Worschech gibt. Der hat im Landkreisbuch von 1984 die Jahreslaufbräuche beschrieben – ideale Grundlage für ein bisschen Heimat- und Sachkundeunterricht.
Mariä Lichtmess ist danach das Fest der Darstellung des Jesukindes im Tempel und wurde mit Lichterprozessionen und Kerzenweihen gefeiert. Für die Dienstboten, also die Arbeitnehmer, war Lichtmess Zahl- und Wandertag. Sie bekamen ihren Lohn und wechselten den Arbeitgeber. Für die Bauern war Lichtmess auch der Beginn der Feldarbeit.
Das bedeutete dann auch gleichzeitig das Aus für die Spinn- und Lichtstuben. Und am 2. Februar wurden die letzten Christbäume geleert. Das gilt übrigens in manchen Familien auch heute noch.
Der 2. Februar ist auch das Fest der Heiligen Hadeloga. Die war eine Tochter von Karl Martell, hatte einen Draht zum Schwanberg und gründete 745 ein Frauenkloster und damit Kitzingen. Aber davon werden wir in diesem Jahr noch einiges erfahren: Bei der Häckerchronik im Sommer. Die Szenen aus der Geschichte sind wieder mal dran.
Dienstags-Dischli, das sind mehr oder weniger tiefschürfende Gedanken der Expertenrunde an den Steh-Tischen (fränkisch: Dischli) in der Kitzinger Fußgängerzone. Zu lesen – selbstredend – immer dienstags in dieser Zeitung.