Es gibt Wochenenden, die haben es in sich. Da gibt es Sachen, die sonst nicht so oft und vor allem so konzentriert passieren. Das vergangene Wochenende war so eins, nicht nur, weil da das Stadtfest in Kitzingen war. Am Sonntag und Montag gab es Meldungen im Polizeibericht, die eigentlich nur mit den tropischen Temperaturen zu erklären sind.
Der Versuch eines kleinen Überblicks: In der Nacht auf Sonntag war es nach 33 Grad im Schatten besonders schlimm. Erst holten junge Leute einen jungen Mann von der neuen Mainbrücke. Der wollte nicht zur Abkühlung, sondern aus Liebeskummer, in den Main springen. In der gleichen Nacht wurde in der in letzter Zeit eher ruhigen Rosenstraße massiv geschlägert. Folge: Einer der Kontrahenten landete im Krankenhaus.
Dort waren, ebenfalls nach einer Schlägerei am Samstag in der Ritterstraße, gleich zwei junge Leute einigermaßen lädiert eingeliefert worden. Dass in Rödelsee eine Frau am hellen Nachmittag nach zuviel Alkohol regelrecht ausgerastet ist und auf die Polizeibeamten losging, passt ebenso ins Bild wie der Mopedfahrer, der in Geiselwind mit 1,8 Promille im Blut einfach von seinem Gerät gekippt ist.
Das war aber noch nicht alles: Einem oder mehreren „Künstlern“ muss die Hitze besonders zu Kopf gestiegen sein. Die Idee, die Landkreisturnhalle in Kitzingen komplett zu verunzieren, kann noch sehr teuer werden.
Dass dann noch in Schwarzach aus einem Vorgarten zwei Bronzestatuen entwendet wurden und in Wiesentheid auf dem Friedhof fünf Grablichter und drei Kreuze aus Kupfer sowie fünf Meter Fallrohr vom Leichenschauhaus mitgingen, zeigt mehr als deutlich: Der Mitteleuropäer ist ziemlich sicher nicht für Temperaturen über 30 Grad gemacht.
Die Dienstags-Dischli, das sind mehr oder weniger tiefschürfende Gedanken der Expertenrunde an den Steh-Tischen (fränkisch: Dischli) in der Kitzinger Fußgängerzone. Zu lesen – selbstredend – immer dienstags in der gedruckten Ausgabe dieser Zeitung.