
Er ging noch einmal an uns vorbei, der 100-Stunden-Bahnstreik. Wir hatten uns schon einen unfassbar guten Witz zurechtgelegt, den wir . . . trotzdem erzählen: „Sie haben ja noch eine Kinderfahrkarte!“ – „Da können Sie mal sehen, wie viel Verspätung der Zug wieder hatte!“
Ohne Bahnverspätung bleibt heute mehr Zeit, um sich einer ganz anderen Verzögerung zu widmen. Vielleicht haben Sie es ja gelesen: Es gibt eine neue Schutzzone um die deutschen Atomkraftwerke. Statt zehn Kilometer sind es jetzt 20 Kilometer. Für Grafenrheinfeld heißt das, dass beispielsweise nunmehr auch Volkach und Nordheim im Katastrophenfall geräumt werden müssen.
Warum das so ist? Die Erklärung dafür geht so: Die Strahlenschutzkommission hat die Erfahrungen aus Fukushima auf Deutschland übertragen, wo man sich bislang auf theoretische Berechnungen gestützt hat.
Wir fassen mal zusammen: Fachleute haben einfach mal willkürlich einen Theorie-Radius festgelegt und sich dabei um die Hälfte verhauen. Und bescheidene vier Jahre nach Fukushima hat man – schwups – Konsequenzen gezogen und die Evakuierungszonen dann doch mal erweitert.
Für Grafenrheinfeld bekommt diese Geschichte sogar noch einen Zusatz-Gag, weil die Anlage dort nur noch 13 Wochen laufen wird.
Wenn sich also mal wieder die Frage stellt, ob man Vertrauen in Behörden haben kann, kennen wir jetzt endgültig die Antwort . . .
Einen Aufreger haben wir noch: die Fußball-WM 2022. Finden alle doof, weil sie im Winter ist. Aber bitte: Public Viewing bei Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt – kann doch ganz nett werden. Mit einem Finale am 23. Dezember. Was soll's, dann werden wir eben einen Tag vor Heiligabend wieder Weltmeister. Da werden die Geschenke bestimmt größer.
Bis dahin sind noch ein paar Tage – jetzt will erst einmal das Winterende gefeiert werden. Am Sonntag ist meteorologischer Frühlingsanfang auf der von uns bewohnten Nordhalbkugel.
Da heißt es schlau sein und sich der Zeit möglichst gut anzupassen. Am einfachsten gelingt das übrigens, wenn Sie aus dem Winterspeck einfach eine Frühlingsrolle machen.
Die Woche blickt immer samstags zurück, was unseren Autoren in den vergangenen sieben Tagen aufgefallen ist.