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GLOSSE
Die Woche: Selfie-Stick für den Hintern
Eine Suppenzeit mit Anhaltung       -  _
Von Frank Weichhan frank.weichhan@mainpost.de
 |  aktualisiert: 19.12.2017 03:01 Uhr

Verdächtig viele Menschen fahren in diesen Tagen den Repperndorfer Berg rauf und runter. Immer und immer wieder. Da riecht es gerade so lecker. Über dem Haus der Winzergemeinschaft Franken (GWF) hängt ein eigenes Hochdruckgebiet, das nach Federweißen-leckerschmecker-Weinlese riecht und ein gewisses Suchtpotenzial birgt.

Geschnüffelt wird – wenn auch ganz anders – derzeit scheinbar von so manchen Behörden. In Hamburg wird spioniert, wo sich leer stehende Immobilien befinden. Diese können nach einem soeben mal flugs verabschiedeten Gesetz beschlagnahmt und für Flüchtlinge genutzt werden.

Auch Ordnungsämter scheinen zu schnüffeln. So wurde diese Woche bekannt, dass über soziale Netzwerke wie Facebook-Profile geschaut wird, wer stolzer Halter eines Hundes ist – und keine Steuern für Fiffi zahlt.

Die Leute sind aber teilweise auch selber schuld. Weil jeder Pups ins Internet gestellt wird. Weil die Selfie-Krankheit noch nicht reicht, muss das Smartphone jetzt an Teleskopstangen gehängt werden. Mitunter kommt man in Würzburg nicht mehr über die Alte Mainbrücke vor lauter Teleskopstangen.

Die Dinger werden übrigens gerne auch „Selfie-Stick“ genannt. Aber eigentlich lautet die richtige Bezeichnung „Deppenzepter“.

Ansonsten war die Woche eher hektisch. Feiertag am Samstag – da drohen Hungersnöte. Zumal scheinbar die Kartoffeln knapp werden: Überall war von der zweitniedrigsten Erntemenge der Nachkriegszeit zu lesen. Zur allgemeinen Beruhigung: Es muss aller Voraussicht nach niemand verhungern, alleine in Bayern werden 1,42 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet.

Fakt ist jedenfalls: Wegen der Hitze im Sommer sind die Kartoffeln in diesem Jahr furchbar klein. Was natürlich für die dümmsten Bauern gut ist, weil sie wegen der fehlenden großen Kartoffeln in diesem Herbst leider unerkannt bleiben.

Apropos Herbst. Wussten Sie, dass der Herbst der neue Frühling ist? Klingt gut. Ändert allerdings nichts daran, dass es empfindlich kalt geworden ist. Die meisten von uns haben diese Woche wieder die Heizung angedreht. Wenn man Glück hatte, kam sogar was. Wir in unserer Kitzinger Redaktionsstube hatten kein Glück. Macht aber nichts. Um 20 Quadratmeter zu erwärmen, braucht man nur 25 Kerzen. Oder 80 Wüstenleguane. Ganz wichtig aber ist, dass man ein Deppenzepter zur Hand hat, um denjenigen den Hintern zu versohlen, der vergessen hat, Heizöl zu bestellen.

Die Woche blickt immer samstags zurück, was unseren Autoren in den vergangenen sieben Tagen aufgefallen ist.

 
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