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Die Woche: Falsche Worte im Vollfrühling
Eine Suppenzeit mit Anhaltung       -  _
Von Frank Weichhan frank.weichhan@mainpost.de
 |  aktualisiert: 19.12.2017 03:04 Uhr

Ja, wo leben wir denn? Im Vollfrühling natürlich. Das heißt wirklich so. Vollfrühling ist, wenn die Apfelbäume blühen. Man könnte auch sagen: Vollfrühling ist die Zeit, die immerzu das ganze Jahr sein könnte.

Wo wir leben – diese Frage stellte sich diese Woche auch im Zusammenhang mit diversen Zeitungsmeldungen, bei denen nicht klar war, ob man den Kopf schütteln oder sich nur noch wundern sollte.

Einige Beispiele des laufenden Wahnsinns: Auf der A 7 bei Martinsheim war ein Mann mit einem VW Polo unterwegs. Hinter sich her zog er einen Anhänger, auf dem ein Passat stand. Beides zusammen war doppelt so schwer wie der Polo. Ergebnis: Der Anhänger riss ab und machte sich selbstständig. Erlaubte Zuglast des Polos: 800 Kilo. Gewicht Anhänger und Ladung: 1700 Kilo. Selbst wenn jemand in Mathe nicht aufgepasst hat – wer kommt auf solche Ideen?

Ähnlich verrückt ging es auf der B 8 zu: Da fuhr am frühen (!) Mittwochmorgen (!!) bei Repperndorf ein Autofahrer gen Würzburg in Schlangenlinien. Der Alcomat zeigte 1,8 Promille.

In Kitzingen machte am Dienstag ein 25-jähriger Autofahrer auf der Westtangente das, was augenscheinlich immer mehr machen: Einfach bei Rot über die Ampel fahren. Nicht überliefert ist, wie groß die Verwunderung des Mannes war, als es krachte.

Wenn wir schon bei verrückten Dingen sind: Der tägliche Wahnsinn macht auch vor der Redaktion nicht halt. Manchmal ist es nur ein Tippfehler, der aus Startlöchern plötzlich Stadtlöcher macht. Was mit Sicherheit der schönste Fehler der Woche gewesen wäre, wenn er nicht noch im letzten Moment entdeckt worden wäre. Das wäre eine Aktion geworden: Kitzingen sucht die Stadtlöcher.

Dabei hat schon der US-Schriftsteller Mark Twain gewusst: „Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“ Das hätten wir berücksichtigen sollen, als es um einen Astronomietag in Kitzingen ging. In dem Text tauchte der Begriff „Astrologen“ statt „Astronomen“ auf. Gut, dass nicht noch ein Astronaut im Spiel war.

Wahrscheinlich sind uns die Sterne jetzt längere Zeit nicht mehr gewogen. Womit sich aber einigermaßen leben lässt – so lange der Vollfrühling bleibt.

Die Woche blickt immer samstags zurück, was unseren Autoren in den vergangenen sieben Tagen aufgefallen ist.

 
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