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Die Woche: Die Befragung der Königskerze
Eine Suppenzeit mit Anhaltung       -  _
Von Frank Weichhan frank.weichhan@mainpost.de
 |  aktualisiert: 19.12.2017 03:01 Uhr

Der erste Oktoberschnee vergangene Woche hat es schon angedeutet: Das könnte ein harter, langer Winter werden. Vielleicht sogar ein „Jahrhundert-Winter“. Sagt zumindest der bayerische Wetterprophet Sepp Haslinger. Seit Jahren trifft der Mann seine Prognosen mit Hilfe einer Königskerze, eine bis zu zwei Meter hohe Blume. In den vergangenen Jahren lag er meist richtig. Für Januar und Februar kündigt Haslinger nun den „Winter des Jahrhunderts“ an.

Das ist ganz und gar nicht schön. Vor allem nicht für Menschen, die sowieso nur zwei Jahreszeiten kennen: Sommer und zu kalt.

Auf Schildkröten trifft dieses Temperaturempfinden ebenfalls zu: Sommer oder schlafen – dazwischen ist nichts. Um so wichtiger, dass diese Woche die Reise einer Griechischen Landschildkröte endete, die auf der Straße zwischen Kleinlangheim und Feuerbach unterwegs war. Wahrscheinlich war das Tier auf der panischen Flucht vor dem drohenden Jahrhundertwinter und befand sich in der irrigen Annahme, dass es in Feuerbach besonders warm sein müsse. Jedenfalls harrt Schildi jetzt in einer entsprechenden Auffangstation in Kitzingen aus und wartet entspannt auf seinen Besitzer.

Ganz und gar nicht entspannt ging es vor dem Kitzinger Strafrichter für einen Mann aus dem Raum Iphofen zu, der wegen seiner Pöbeleien auf Facebook ein ziemliches Brett bekam: zwei Jahre und drei Monate Haft. Das führte dazu, dass Kitzingen nach den Hitzerekorden im Sommer einmal mehr deutschlandweit in den Schlagzeilen landete. Der heißeste Ort Deutschlands – besonders für Facebook-Rüpel. Jedenfalls dürfte jetzt auch Mark Zuckerberg in Kalifornien wissen, dass es da in Deutschland einen Ort samt eines Amtsgerichts gibt, mit dem nicht zu spaßen ist.

Einen weiteren Bekanntheits-Schub gab es für Kitzingen zudem durch die TV-Show „The Voice of Germany“. Es erstaunt ja immer wieder, wie viele Menschen sich so etwas anschauen – aber in diesem Fall kann es für den heißesten und gnadenlosesten Ort für Facebook-Rüpel nur gut sein. Die Sängerin Tiffany Stella Kemp scheint jedenfalls gute Chancen zu haben, für Furore zu sorgen. Sie ist jedenfalls auf dem besten Weg, dass es schon bald heißen wird: Andreas Kümmert? Wer war das gleich noch mal?

Wir drücken – allein schon wegen des Vornamens Tiffany – jedenfalls weiterhin die Daumen und sind nach eingehender Befragung einer Königskerze der festen Überzeugung, dass es am Ende nur eine Siegerin geben kann.

Die Woche blickt immer samstags zurück, was unseren Autoren in den vergangenen sieben Tagen aufgefallen ist.

 
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