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WIESENTHEID
Die Wiedererweckung der Mauritiuskirche
Von der Ausweichkirche im Pfarrheim brachten die Wiesentheider Gläubigen die liturgischen Gegenstände zur Mauritiuskirche, in der nach über vier Jahren zum Abschluss der Sanierung ein Pontifikalgottesdienst stattfand.
Foto: Andreas Stöckinger | Von der Ausweichkirche im Pfarrheim brachten die Wiesentheider Gläubigen die liturgischen Gegenstände zur Mauritiuskirche, in der nach über vier Jahren zum Abschluss der Sanierung ein Pontifikalgottesdienst stattfand.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:03 Uhr
Fotoserie
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Mit einem Pontifikalamt wurde die Wiesentheider Mauritiuskirche am Samstag wieder eröffnet. Im feierlichen Gottesdienst, den der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom hielt, weihte dieser nicht nur den neuen Altar, in den Reliquien eingesetzt wurden. Die nahezu komplett neue Orgel erhielt ebenso ihren Segen, wie eine künftig im Altarraum stehende Stele, sowie ein Stein aus dem Kloster des Heiligen Mauritius, das sich im schweizerischen St. Maurice befindet.

772 Gottesdienste im Pfarrheim

Der von den Wiesentheider Katholiken lange ersehnte Tag wurde ein richtiger Feiertag. Viereinhalb Jahre war die Türe des Wiesentheider Wahrzeichens wegen der umfangreichen Sanierung geschlossen, zur Eröffnung blieb kaum ein Platz im Gotteshaus frei. Einige verfolgten den dreistündigen Gottesdienst auf einer extra aufgebauten Großleinwand am Schlossplatz. Der Bereich wurde überdacht, so dass die Besucher dort auch den kurzen Schauer am Nachmittag trocken überstanden.

Zunächst begann der kirchliche Teil im katholischen Pfarrheim, das während der Bauphase als Ausweichkirche fungiert hatte. Dort wurden in der Zeit immerhin 772 Gottesdienste gefeiert, 27 Kinder getauft, sowie 83 Gottesdienste für Verstorbene gehalten, so Wiesentheids Pfarrer Peter Göttke.

Ende eines „Mammut-Projekts“

Der Geistliche begrüßte die Gäste und Gläubigen. „Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen gekommen sind, um mit uns den Umzug zu feiern.“ Besonders hob er Architekt Georg Bößwald-von Brunn hervor, der die Verantwortung für das „Mammut-Projekt“ getragen habe. Nun gehe „ein langer, mitunter beschwerlicher Weg“ für viele zu Ende, so Göttke.

Mitglieder der Kirchengemeinde trugen schließlich die liturgischen Gegenstände im anschließenden Festzug von der Ausweichkirche zurück an ihren angestammten Platz. Den Zug führte die Bürgerwehr um Hauptmann Karl Gropp an, die Fahnen der Wiesentheider Vereine begleiteten das Ganze. In der Kirche überreichte Architekt Bößwald-von Brunn symbolisch den Schlüssel für das Gebäude an Mesnerin Anneliese Aschermann.

Neue Orgel ist geweiht

Drinnen segnete Weihbischof Boom zunächst den Taufbrunnen und weihte die Orgel. Danach begann ein eindrucksvoller und feierlicher Gottesdienst, bei dem Kantor Christian Stegmann die herrliche Klangweite der neuen Orgel aufzeigte. Dazu sang der Venimus-Chor der Pfarrgemeinschaft.

Das Thema Erneuerung griff Weihbischof Boom in seiner Predigt auf. Manchmal müssten erst Risse und Schäden sichtbar werden, damit zügig gehandelt werde. Eine Kirche bestehe aus lebendigen Steinen. Gottes Räume seien nicht exklusiv, sondern er lade alle ein, zu ihm zu kommen.

Es folgte das Einbringen von Reliquien im Altar, den der Bischof zunächst segnete, schließlich mit Feuer weihte. An den Ecken des goldenen Tisches wurden dazu Schalen mit Weihrauch entzündet.

Christusstele von Michael Triegel

Später wurde die neue Christusstele, die der Leipziger Künstler Michael Triegel geschaffen hat, geweiht. Zum Ende des Gottesdienstes schließlich wurde ein aus der Grablege des Heiligen Mauritius stammender Stein gesegnet. Ihn hatten die Wiesentheider aus dem Kloster im schweizerischen St. Maurice Stein bekommen, wo ihr Patron, der heilige Mauritius, begraben liegt. Schließlich bat Kirchenpfleger Paul Schug die Gläubigen ganz zu Ende des Gottesdienstes zur Feierstunde in die Steigerwaldhalle.

 
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