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Mainbernheim
Die Wasserleitung zu den Iphöfer Weinbergen führt auch über Mainbernheim
An der Mainschleife werden schon Weinberge bewässert. In Iphofen plant man auch ein Projekt mit Mainwasser. Bislang gibt es aber nur eine Machbarkeitsstudie.
Foto: Gerhard Krämer | An der Mainschleife werden schon Weinberge bewässert. In Iphofen plant man auch ein Projekt mit Mainwasser. Bislang gibt es aber nur eine Machbarkeitsstudie.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 20.09.2022 02:40 Uhr

Fast eineinhalb Stunden nahm sich der Mainbernheimer Stadtrat Zeit, sich mit dem geplanten Millionenprojekt Weinbergsbewässerung in Iphofen zu beschäftigen. Denn, falls es zu dem Projekt kommt, würde die Wasserleitung vom Main bei Hohenfeld bis Iphofen auch über Mainbernheimer Gemarkung führen.

Bereits in der Sitzung des Kitzinger Bauausschusses im Juli war eine Delegation aus Iphofen mit Bürgermeister Dieter Lenzer an der Spitze sowie Matthias Mend vom Institut für Weinbau und Oenologie der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim und Senta Möbus vom Wasserwirtschaftsamt zu Gast. Nun auch in der Mainbernheimer Stadtratssitzung, denn auch dort wollte man Informationen aus erster Hand, wie es Bürgermeister Peter Kraus formulierte.

Jeder im Stadtrat habe wohl zu diesem Thema seine eigene Meinung. Derzeit wohl noch eher kritisch als zustimmend, meinte Kraus. Vielleicht auch deshalb, weil eine umfassende Information fehlt. Doch auch nach dieser gab es im Gremium unterschiedliche Ansichten zu diesem Projekt.

Zwei Pumpstationen sind geplant

Seit der Sitzung des Kitzinger Bauausschusses hat sich bis heute nichts Neues ergeben. "Der Stand der Planung ist unverändert, es gibt nur die Machbarkeitsstudie", sagte Dieter Lenzer.

Matthias Mend informierte, dass nur in den Wintermonaten Wasser insgesamt 5,26 Tage lang entnommen werde, um das Speicherbecken bei Iphofen zu füllen. Die Leitung solle so dimensioniert sein, dass auch die Möglichkeit für andere Gemeinden bestehe, sich anzudocken. Es werde eine Pumpstation am Main und am Speicherbecken geben.

Standen Rede und Antwort zum Iphöfer Bewässerungsprojekt (von links): Claudia Bellanti (Tourismuschefin), Matthias Kurth (Bauamtsleiter), Senta Möbus (Wasserwirtschaftsamt), Matthias Mend (Landesanstalt für Wein- und Gartenbau) und Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer. Mit im Bild Mainbernheims geschäftsleitender Beamter Hans Brummer und Bürgermeister Peter Kraus.
Foto: Gerhard Krämer | Standen Rede und Antwort zum Iphöfer Bewässerungsprojekt (von links): Claudia Bellanti (Tourismuschefin), Matthias Kurth (Bauamtsleiter), Senta Möbus (Wasserwirtschaftsamt), Matthias Mend (Landesanstalt für Wein- und ...

Auf Nachfrage erläuterte Möbus, dass her eine Entnahmestelle mit Kontrollmöglichkeit geschaffen werde. Falls der Mainpegel eine Entnahme nicht zulasse, werde diese auch gestoppt. Iphofens Bauamtsleiter Matthias Kurth meine, dass man im Winter eigentlich noch viel mehr Wasser speichern müsste, um es im Sommer nutzen zu können.

Leitung auf öffentlichen Wegen

Weitere Fragen zielten in Richtung andere Rebsorten, wie die Bewässerung im Weinberg stattfinden soll und auf den möglichen Trassenverlauf. Laut Kurth gibt es eine Wunschtrasse, die die Bundesstraße 8 bei der Parkbucht quert, dann an Mainbernheim vorbeizieht Richtung Rödelseer Straße, diese quert und dann Richtung Iphofen führt. Die Leitung soll auf öffentlichen Wegen verlegt werden, Partner sind laut Lenzer somit die Städte Kitzingen und Mainbernheim. Bei Nutzungskonflikten müsse man sich eine andere Trasse suchen. Jetzt werde ein Büro gesucht, die Ausschreibung für den Planer vorzubereiten.

Vorbereit ist die Stadt Mainbernheim schon für die nächsten Schritte in der Städtebauförderung "Lebendige Zentren". Bürgermeister Peter Kraus teilte dem Stadtrat mit, dass im Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm für Maßnahmen der Stadt Mainbernheim insgesamt 3,74 Millionen Euro als förderfähig anerkannt worden sind. Der Zuschuss beträgt somit rund 3,37 Millionen Euro. Bewilligt seien insbesondere die Sanierungsmaßnahme Herrnstraße 35/37, die Umgestaltung der Herrnstraße-Mitte sowie die Freiflächengestaltung Am Wehrgang 2.

Für die Außensanierung des Kirchturms hat der Bezirk Unterfranken eine Zuwendung in Höhe von 5000 Euro in Aussicht gestellt. Die Stadt hofft auch noch auf einen Zuschuss des Landkreises. Dann werde das Projekt Kirchturm, für den die Stadt Mainbernheim zuständig ist, mit etwa acht Prozent gefördert.

 
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  • K. K.
    Neben ........

    den Verlauf einer eventuellen Pumpleitung von KT nach Iphofen über Main- bernheimer Grund, erscheint es mir WICHTIG, genau zu wissen wo in Iphofen
    das Rückhaltebecken liegen soll. Welche Wassermenge wird darin zurück ge-
    halten. Wie stabil ist die Stauhaltung ( Damm ) gebaut ? Wohin fliesst bei einen Dammbruch voraussichtlich das Wasser. Über die bekannten Auswir-
    kungen wie letztes Jahr u.a. an der " Ahr " . muss man glaube ich keine weite-
    ren Worte verlieren. Bekanntlich kommt der " Sickerbach von Iphofen und mündet ungefähr an der Entnahmestelle in KT-Hohenfeld in den Main.

    Ich kann mich an ein sgn. "Wolkenbruch-Gewitter" mitte der 60er Jahre
    *ca. 1956* erinnen, das am Schwanberg niederging, und die Sicker bei der Neumühle in *Mbh auf ca. 100 Meter Breite ansteigen liess. Dort betrug die Wasserhöhe ca.1,50 Meter auf den Wiesen. Mit allerlei schwimmenden, mit-
    gerissenen Unrat. Ich sag nochmal " Ahrtal " !

    Ich bin echt gespannt ob man.n* daran denkt ? !
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  • R. H.
    @reutjo
    ohne Rückhaltebecken werden die Winzer nicht zu Wasser kommen!

    Wenn jede Winzergemeinde im Umkreis 10 km zum Main, vom Main Wasser abzapft, wird in Trockenperioden an der Mainmündung in Mainz nichts mehr in der Rhein fließen.

    Vielleicht zur Erinnerung: Es ist erst ein paar Monate her, da musste über über die Donau-Main-Überleitung Donauwasser in den Main gepumpt werden, damit im Main es noch halbwegs lief!

    Es wäre ein absolut schädlich Mainwasser nach Iphofen zu pumpen! Wenn Iphofen die Genehmigung bekommt, klagen die Landwirte aus der Bergtheimer Mulde auch auf Ihr Recht und hier geht es Gemüse (Versorgungssicherheit), dagegen in Iphofen geht es um ein Lustgetränk! Ergebnis: die Genehmigungslawine ist am Rollen und er Main ist Tot.
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  • R. H.
    Mainwasser für Alkoholproduktion ist ein Unding!

    Die Winzer und Winzergemeinden müssen eigene Wasserreserven aufbauen.

    Regenrückhaltebecken aus Oberflächen der Weinbergswege, das Grauwasser aus den Neubaugebieten oder das Einleitwasser der Kläranlagen. All das kann man Speichern!

    Nachdenken und Handeln, NICHT Fordern!
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