Die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse der Stadt Mainbernheim haben sich stetig verbessert und gelten als geordnet. So war es kein Problem im Stadtrat, den Haushalt einstimmig zu verabschieden. Mit einem Volumen von rund acht Millionen Euro liegt der Gesamthaushalt knapp eine Million Euro unter dem des vergangenen Jahres. Dabei erhöht sich laut Bürgermeister Peter Kraus der Verwaltungshaushalt um rund 370.000 Euro, der Vermögenshaushalt verringert sich um 1,36 Millionen Euro.
Der Haushaltsausgleich entspricht laut Kämmerer Dieter Brunner den gesetzlichen Vorgaben und wurde auch heuer wieder ohne Probleme erreicht. Die finanzielle Leistungsfähigkeit bis zum Jahr 2027 sei in der Finanzplanung nachgewiesen. "Durch sparsame Ausgaben und Ausschöpfung von Fördermitteln konnte trotz großer Investitionen im vergangenen Jahr ein Überschuss erzielt werden, der wiederum den Rücklagen zugeführt wird", schreibt der Kämmer im Vorbericht zum Haushalt.
Große Spielräume bei der Höhe der Ansätze im Verwaltungshaushalt gebe es nicht, sagte Kraus. An freiwilligen Leistungen und Unterstützungen, die sich auf rund 18.000 Euro belaufen, gewähre die Stadt den örtlichen Vereinen jährliche Zuschüsse, fördere die musikalische Erziehung und unterstütze örtliche und überörtliche Organisationen im Rahmen von Mitgliedschaften. Die Kinderbetreuung und das Bildungswesen stellen laut Kraus auch in diesem Jahr im Verwaltungshaushalt Ausgabenschwerpunkte dar. Bei den Schulverbandsumlagen schlage die Ganztagsbetreuung massiv zu Buche.
Auf Rang 23 der Landkreisgemeinden
Zur Finanzkraft der Stadt sagte Kraus, dass man mit der Steuerkraft von 769,01 Euro und einer Umlagekraft von 1101,86 Euro pro Einwohner auf Rang 23 der 31 Landkreisgemeinden liege. Gut vorangekommen sei die Stadt mit dem Abbau der Schulden. Habe die Pro-Kopf-Verschuldung vor zehn Jahren noch bei 600 Euro gelegen, so sinke diese trotz zwischenzeitlicher Neuaufnahme von Darlehen heuer auf 298,67 Euro, informierte Kraus. Angesichts der unterdurchschnittlichen Steuerkraft "können wir mit unseren eigenen Mitteln keine großen Sprünge machen", betonte er. Auch die zum Ausgleich fehlender Steuereinnahmen gewährten Schlüsselzuweisungen von mehr als einer Million Euro versetzten die Stadt nur in die Lage, Rang 23 im Reigen der 31 kreisangehörigen Gemeinden halten zu können. Andererseits komme man wegen der geringeren Finanzkraft in den Genuss maßgeblicher Zuschüsse, insbesondere bei den städtebaulichen Maßnahmen.
Erfreulich sei, dass man Rücklagen habe, mit denen es möglich sei, die erforderlichen Eigenmittel für kostenintensive Sanierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Sanierung des Anwesens Herrnstraße 35/37 oder die Umgestaltung der Herrnstraße und des Ortseingangs Kitzinger Straße, bereitstellen zu können. Die Sparsamkeit bei den Personal- und Sachaufwendungen der Verwaltung trage nicht unwesentlich dazu bei, dass auch in diesem Jahr der zu erwartende Überschuss im Verwaltungshaushalt mit rund 740.000 Euro eine respektable Größe aufweise.
Der Vermögenshaushalt weise mit 2.707.500 Euro ein erheblich geringeres Volumen aus als im Vorjahr, jedoch seien weitere zwei Millionen Euro als Verpflichtungsermächtigungen in der Haushaltssatzung vorgesehen, um bereits im laufenden Haushaltsjahr Aufträge wie zum Beispiel für die Sanierung des ehemaligen Elfleinanwesens vergeben zu können. Zur Verfügung steht laut Kraus ein Investitionszuschuss zum Anbau an das Feuerwehrhaus von 100.000 Euro. Die umfangreichsten Einnahmen und Ausgaben des Vermögenshaushalts sind im Einzelplan 6 veranschlagt, wo es im Wesentlichen um die städtebaulichen Vorhaben geht. Konzentriert wird sich zunächst auf die Bauabschnitte II und III der Umgestaltung der Herrnstraße, die Fassadensanierung am alten Schießhaus sowie die Neugestaltung des Bereichs am Wehrgang mit Schützenhaus.