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Kitzingen
Die Zukunft auf den Landkreis-Dächern: Auf dem Weg zum "Prosumer"
Vom Konsument zum Produzent: Der Landkreis will mit mehr PV-Anlagen die Stromkosten senken. Allerdings wächst durch die Digitalisierung der Bedarf immer weiter.
Strom sparen und gleichzeitig selber produzieren – mit dieser Strategie will der Landkreis punkten.
Foto: Marijan Murat, dpa | Strom sparen und gleichzeitig selber produzieren – mit dieser Strategie will der Landkreis punkten.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 19.04.2023 02:37 Uhr

Das Ziel ist klar definiert: Der Landkreis Kitzingen will möglichst viel Strom selbst produzieren und diesen dann auch "zu einem möglichst hohen Anteil nutzen", wie es in einer Pressemitteilung auf eine entsprechende Anfrage dieser Redaktion heißt. Im Grunde werden alle Landkreis-Dächer daraufhin überprüft, ob sie mit PV-Anlagen ausgestattet werden können. 

Die ersten Bemühungen in diese Richtung gab es bereits 2006: Damals wurde die Fassade der Staatlichen Realschule Kitzingen mit Solarmodulen gestaltet, die insgesamt eine Anlagengröße von 9,3 Kilowatt-Peak (kWp) aufweist. Zur Einordnung: Eine 10-kWp-Photovoltaikanlage produziert normalerweise etwa 9.700 kWh Strom pro Jahr. Das entspricht im Schnitt etwa 27 Kilowatt-Stunden Strom pro Tag.

Weiter ging es mit dem dem Aufrüsten dann auf der Berufsschule Kitzingen, dort wurde im Februar 2011 eine 68,5 kWp-Anlage installiert. Auf die Realschule Dettelbach kam im gleichen Jahr eine 28,4-kWp-Anlage, ebenso wie das Armin-Knab-Gymnasium, das über eine 108,1 kWp-Anlage verfügt. Alle drei Anlagen hat der Landkreis verpachtet.

Im März 2012 wurde eine Solarstromanlage (17,4 kWp) auf der Salzhalle des Bauhofs errichtet, die das Landratsamt betreibt. Die nächste PV-Anlage kam im Herbst 2018 auf den Wertstoffhof, sie wird ebenfalls vom Landratsamt betrieben.

Der Blick auf die Schulen

Im vergangenen Jahr wurde auf dem Neubau der OGS der Realschule Dettelbach eine 24,8 kWp-Anlage in Betrieb genommen und die 99 kWp-Anlage auf dem Gymnasium Marktbreit fertiggestellt. In diesem Jahr, so heißt es aus dem Landratsamt, werde die Solarstrom-Anlage auf der Staatlichen Realschule Kitzingen mit 237 kWp installiert und ans Netz gehen. Auch für das Dach des Gesundheitsamts (30 kWp) und das Bürogebäude des Bauhofs (20 kWp) sind die Anlagen für 2023 in Planung.

Bei den laufenden Haushaltsberatungen, die an diesem Montag mit der Sitzung des Kreisausschusses im Landratsamt ihren Abschluss finden, werden für die PV-Anlage auf dem Dach des Bürogebäudes im Kreisbauhof 35.000 Euro zur Verfügung gestellt. Für die Anlage auf dem Dach des Gesundheitsamtes stehen 100.000 Euro bereit. Danach soll im Kompostwerk Klosterforst das PV-Zeitalter anbrechen.

Der nächste Schritt ist ebenfalls schon ins Auge gefasst: Im Landratsamt wird derzeit die Installation von Batteriespeichern, die den Eigenverbrauch weiter erhöhen können, geprüft. Damit werde der Landkreis, "immer mehr zum sogenannten Prosumer, also Produzent und Konsument", heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Ferner werde "durch den konsequenten Wechsel zur energiesparenden LED-Technik gerade in den Schulen der Stromverbrauch weiter eingespart". Dies sorge dafür, dass in Zeiten von fortschreitender Digitalisierung der dadurch zunehmendem Strombedarf "etwas abschwächt wird". Auch diese Umstellung geht zunächst kräftig ins Geld: Damit die Beleuchtung der Kitzinger Realschule auf effiziente LED-Technik umgestellt werden kann, stehen im aktuellen Haushaltsplan 370.000 Euro bereit. 

Landkreis-Haushalt: Der Etat des Landkreises für dieses Jahr wird an diesem Montag vom Kreistag verabschiedet. Die öffentliche Sitzung findet ab 14 Uhr im Großen Saal des Landratsamtes statt.

 
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