
Seit dem Trojaner-Angriff in Dettelbach sind IT-Spezialisten in den Verwaltungen besonders wachsam. Das gilt auch für das Landratsamt Kitzingen. Die Daten werden mehrfach gesichert, die Mitarbeiter werden auf die Gefahren aufmerksam gemacht.
Die Daten im Landratsamt laufen über zwei, auch räumlich getrennte Server. Täglich werden die Daten gesichert und dann ausgelagert. So sind sie für drei Wochen täglich und darüber hinaus in Monatsintervallen bis zu einem Jahr reproduzierbar, teilt das Landratsamt mit.
Der Landkreis Kitzingen betreibt neben dem internen Netzwerk ein kommunales Behördennetz für den Übergang in das Bayerische Behördennetz und in das Verbindungs-Netz Deutschland Online Infrastruktur. Für diese Netze gelten besondere Sicherheitsanforderungen. Verfahren bei den Verwaltungen im Landkreises, die in diese Netze übergehen, werden ausschließlich über das Landratsamt und mit besonderen Sicherheitsanforderungen abgewickelt.
Der Übergang ins Internet wird am Landratsamt durch eine vom Bayerischen Computer Emergency Response Team (Bayern-CERT) Firewall abgesichert.
Im Bayerischen Behördennetz werden eingehende E-Mails erstmals auf Schadware überprüft und großenteils bereits gefiltert. Mail-Anhänge werden durch eine Anti-Viren-Software nochmals überprüft. Allerdings besteht trotzdem immer die Möglichkeit, dass Mitarbeiter, trotz Hinweise, unwissentlich eine Mail mit bisher nicht bekannter Schadware öffnen.
So tragisch der Vorfall in Dettelbach ist, hat er – laut Landratsamt – doch auch einen positiven Aspekt: Die Wichtigkeit der IT-Sicherheit ist in den Fokus gerückt, bestehende Prozesse werden unter die Lupe genommen und optimiert.
Was genau in Dettelbach passiert ist, klärt sich vielleicht am Freitag. Dann tritt Dettelbachs Bürgermeisterin Christine Konrad vor die Presse.
Meine Frage ist viel mehr, ob das Amt und die Landrätin auch Ihre Dienstaufsichtspflicht wahrgenommen hat?
Welche Regeln wurden da nicht beachtet? Gibt es möglicherweise keine Regeln für einen so hochsensiblen Bereich in der bayrischen kommunalen Verwaltung?