
Zum zweiten Mal ist die Rotbuche Baum des Jahres. Die Baumart prägt Mischwälder und hatte in den vergangenen Jahren verstärkt Probleme aufgrund der Trockenheit. Dabei ist die Buche insgesamt sehr anpassungsfähig, weiß Claudia Taeger, Gartenbauberaterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg. Am liebsten wächst sie in kalkhaltigen, lehmigen Böden mit guter Wasserversorgung. Mit dem Trend zu heimischen Baumarten im öffentlichen Grün und im Garten kommt der Buche und ihren Sorten eine neue Bedeutung zu. In Parks sind freistehende Exemplare eine Augenweide.
Die Schnittverträglichkeit der Buche ist bemerkenswert. Sogenannte "Big Bonsai", große Formgehölze im Bonsai-Look, lassen sich aus Buchen hervorragend formen. Und neben der Hainbuche (die als Birkengewächs gar nicht mit unserer Rotbuche verwandt ist) ist sie ein beliebtes Heckengehölz. Das lange haftende, glänzend-braune Laub hält Blicke im Winter fern. Sie dient Vögeln als Nistplatz und bildet im Sommer mit ihrem frischgrünen Laub eine tolle Kulisse für Staudenbeete.
Schatten als Strategie
Baumschulgärtner und Förster selektieren seit Jahrhunderten besondere genetische Spielarten der Baumart. Säulenformen wie die Sorte "Rohan Obelisk" wachsen schlank und werden circa 10 Meter hoch. Ideal für formale Gärten und pflegeleicht, da die Säulenform ohne Schnitt beibehalten wird. Daneben gibt es einige Hängeformen. Wer für heiße Sommer eine natürliche Laube sucht, kann die dunkellaubigen Sorten "Purpurea Pendula" oder "Swat Magret" pflanzen. Werden in einer Höhe von drei bis vier Metern Äste für einige Jahre waagrecht nach außen gebunden, entsteht ein natürliches Baumdach.

Die Baumkronen erzeugen dank der Blattstellung so viel Schatten, dass zum Beispiel in Buchenwäldern kaum andere Pflanzen auf dem Boden gedeihen. Nur der eigene Nachwuchs der Buche erträgt oft jahrzehntelang den Lichtmangel und wächst schnell los, sobald das Blätterdach Lücken bekommt. Im Garten bedeutet das aber, dass Buchen nicht unterpflanzt werden können. Wer das weiß und einplant, schafft unter den Bäumen Sitzflächen, genießt den Schatten und erspart sich die Frustration, dass nichts wachsen will.
Tipp aus der Baumschule
Für die Kelten galt die Buche als Mutter des Waldes und als Zeichen für das Warten auf den Frühling. Im Baumkreis der Kelten ist ihr nur ein einziger Tag zugedacht, der 22. Dezember. Intuition und Dauerhaftigkeit werden durch sie symbolisiert. Menschen, denen die Buche zugeordnet ist, sollen ein hohes Vertrauen in den Lauf der Dinge haben.
Der ideale Schnittzeitpunkt für Hecken und Formen ist im Februar. Ein weiterer Pflegeschnitt Mitte Juni wird mit dichtem Wuchs belohnt. Bitte schneiden Sie im Juni nur die Form nach, denn zu diesem Zeitpunkt brüten häufig Vögel in der Hecke. Baumschuler wissen, dass der Baum vor allem im Juni viel Wasser braucht. Bäume sollten daher in den ersten fünf bis acht Jahren bei längerer Trockenheit im Frühsommer eine Extra-Portion Wasser bekommen. Mittlerweile gibt es auch Zwergformen unserer Buche, die für Kübel und kleine Gärten geeignet sind.