Seit einigen Jahren ist die Nilgans auch im Landkreis Kitzingen zu finden. Da sie sich schnell verbreitet und heimische Vögel verdrängt, kommt es unweigerlich zu Problemen. Bei einem Runden Tisch im Landratsamt mit dem Jagdrecht, dem Naturschutz, Veterinäramt, Gesundheitsamt, Jägern und Landwirten wurden die vielfältigen Probleme erörtert. Als ein Ergebnis wurde die Schonzeit in den mainnahen Revieren verkürzt, so dass die Nilgänse dort bis 20. Februar gejagt werden können, heißt es in einer Pressemitteilung.
Starke Ausbreitung in Deutschland
Da sich die Nilgans sehr stark und schnell in Deutschland ausbreite, wurde sie neben verschiedenen anderen Bundesländern 2014 auch in Bayern ins Jagdrecht aufgenommen. Der Vogel gilt als dominant, intelligent, anpassungsfähig und duldet keine Konkurrenz neben sich.
Ursprünglich ist die Nilgans in Zentral- und Ostafrika heimisch und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ausgehend von den Niederlanden auch bei uns etabliert und verbreite sich wie keine andere fremde Vogelart, heißt es weiter. Von der EU wurde die Nilgans im August 2017 als so genannte „invasive Art“ eingestuft. Als „invasiv“ werden gebietsfremde Arten bezeichnet, die unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope haben.
Beispielsweise treten invasive Arten mit einheimischen Arten in Konkurrenz zum Lebensraum und Ressourcen und verdrängen diese.
Probleme für Gemüseanbau
Bei der Besprechung im Landratsamt wurde deutlich, dass die Nilgans vor allem den Gemüsebauern und Landwirten das Leben schwer mache. Nilgänse weiden fast ausschließlich auf landwirtschaftlichen Flächen. Doch nicht nur das Abfressen der Ernte führe zu Konflikten, sondern vor allem ihre Hinterlassenschaften, gegen die das Gemüse schlecht geschützt werden könne. Wie bei der Besprechung deutlich wurde, könne dies zu ernsthaften hygienischen Problemen führen. Auch die Badebuchten entlang des Mains seien voller Hinterlassenschaften des Vogels.
Verschiedenes wie Netze oder Fliese wurden von den Landwirten bereits ausprobiert, allerdings mit wenig Erfolg. Nun kam man gemeinsam überein, die Schonzeit in mainnahen Revieren bis 20. Februar aufzuheben, damit die Gans mit einer aufeinander abgestimmten Aktion geschossen werden kann, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Auch von der Unteren Naturschutzbehörde kam hier ein klares Signal: „Die Nilgans ist keine geschützte Art, es besteht kein Interesse daran, dass sie sich immer stärker verbreitet und unsere heimischen Vögel verdrängt.“