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Kitzingen
Die Natur geht in die Winterruhe: Was im Garten zu beachten ist
Laub im Winter ist vielseitig verwendbar.
Foto: Sabine Herbst | Laub im Winter ist vielseitig verwendbar.
Sabine Herbst
 |  aktualisiert: 05.11.2021 02:42 Uhr

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken allmählich und die Natur begibt sich in die Winterruhe. Spürbar ist dies auch im heimischen Garten. Frostige Temperaturen sind für unsere Flora nicht immer leicht zu überstehen. Mit welchen Vorkehrungen der Garten und die Gewächse gut durch den Winter kommen, weiß Sabine Herbst, die Fachberaterin für Zierpflanzenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen.

Vor allem Kübel- und Topfpflanzen sollten nun geschützt werden. Tropische und mediterrane Gewächse benötigen einen frostfreien Platz, wie zum Beispiel Keller, Garage oder Wintergarten bei circa fünf bis zehn Grad. Wichtig vor der Einwinterung ist die Kontrolle und Behandlung auf Krankheiten sowie Schädlinge, um eine Ansteckung anderer Pflanzen zu vermeiden. Zudem sollte der Raum gut belüftet sein und die Kübel nicht zu eng gestellt werden. Dünger ist nicht mehr erforderlich und das Gießen sollte sparsam erfolgen.

Schutz vor dem Durchfrieren

Winterharte Kübelpflanzen sind zwar robuster gegenüber Frost, jedoch ist es ratsam den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen. Das Pflanzgefäß am besten mit Noppenfolie umwickeln und auf Styroporplatten oder Füße stellen, um der Bodenkälte entgegenzuwirken. Als Standort sind nun windgeschützte und schattige Plätze zu empfehlen. Optisch leicht zu verwechseln mit Frostschäden, sind Trockenschäden in Form von gerollten Blättern im Winter. Deshalb vor allem Kübelpflanzen im Freiland regelmäßig wässern.

Der letzte Rasenschnitt kann bis kurz vor dem ersten Frost, in einer Höhe von fünf Zentimeter, durchgeführt werden. Ein zu kurz geschorenes Gras ist weniger widerstandsfähig gegenüber Frost. Zu lange Halme hingegen biegen sich durch Schneelast und werden plattgedrückt. So entsteht ein unbelüftetes sowie feuchtes Milieu, dass für Pilzkrankheiten, Moose und Flechten einen optimalen Nährboden bildet. Aus dem gleichen Grund sollten Rasenflächen von Laub, Ästen und Fallobst befreit werden.

Die Fetthenne sollte man im Winter nicht zurückschneiden.
Foto: Sabine Herbst | Die Fetthenne sollte man im Winter nicht zurückschneiden.

Das gesammelte Laub kann zudem noch vielseitige Verwendung finden. Zum Beispiel können empfindliche Stauden zum Schutz vor Frost mit Draht kreisrund eingezäunt und mit Laub bedeckt werden. Als Mulch-Material sorgt eine Schicht aus Laub durch langsame Zersetzung für einen natürlicher Dünger und schützt den Boden auch im Winter vor Austrocknung.

Darum sind Laubhaufen wichtig

Tiere wie Igel, verschiedene Insektenarten und Amphibien finden in angelegten Laubhaufen ein Winterquartier. Auch alte Fruchtstände dienen als Rückzugsort für Insekten und Futterquelle für Vögel. Viele Stauden wie zum Beispiel Schafgarbe, Hohe Fetthennen, Sonnenhut oder das Lampenputzergras müssen nicht zurückgeschnitten werden und haben auch im Winter einen hohen Attraktivitätswert. Gleiches gilt für immergrüne Stauden wie Schleifenblume, Storchenschnabel und Bergenien. Stehen gelassene Pflanzenteile haben zudem einen frostschützenden Effekt auf den Wurzelbereich.

Ein Rückschnitt erfolgen sollte jedoch bei kranken oder zu stark wuchernden Stauden und bei jenen mit einem sehr hohen Energieverbrauch während der Blühphase. Auch das Ausgraben von frostempfindlichen Knollen oder Zwiebeln darf nicht vergessen werden. Der Rückschnitt sollte erst erfolgen, wenn das Blattwerk vergilbt und abstirbt. So haben Pflanzen die Möglichkeit Nährstoffe aus den Grünteilen in den Überdauerungsorganen einzulagern. Dahlien, Gladiolen, Cannas und Co werden dann in Kisten gelagert und mit Erde oder Sand bedeckt. Der ideale Lagerplatz ist dunkel und hat zwischen fünf und zehn Grad. Nun kann der Winter kommen.

 
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