Im Rahmen der Berufsorientierung hatte die Praxisklasse der Mittelschule Wiesentheid im Juni Besuch von ehemaligen Schülern, die zwischenzeitlich in Wiesentheider Handwerksbetrieben Kariere gemacht haben. Es waren: Gabriel Götz von der Firma Barthel Malerbetrieb und Christian Pauli vom Installationsbetrieb Renner Inh. Fechner.
Beide Handwerker haben zwischen 2010 und 2011 ihren Qualifizierenden Abschluss an der Mittelschule Wiesentheid erfolgreich bestanden und starteten ihre Kariere im Handwerk. Gabriel Götz absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Industriemechatroniker bei der Firma Möhringer in Wiesentheid, wechselte dann jedoch aus persönlichen Gründen die Fachrichtung und hängte noch eine verkürzte Ausbildung zum Maler und Lackierer an. Nach Abschluss seiner zweiten Gesellenprüfung begann er sofort in Vollzeit mit der einjährigen Meisterausbildung. Ähnlich steil und erfolgreich verlief die Kariere von Christian Pauli, der ebenfalls nach der 3,5-jährigen Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-Heizung-Klima sofort mit der Meisterausbildung fortfuhr, allerdings nicht in Vollzeit, sondern über 2,5 Jahre an jedem Wochenende und in einer Abendschule. Auch er empfahl, ebenso wie Gabriel Götz, nach der Schule unbedingt eine Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen und nach Möglichkeit auch noch "den Meister dranzuhängen", weil sich dann weitere vielfältige Karieremöglichkeiten ergeben. Beide streben mittelfristig die Übernahme und Leitung eines eigenen Betriebes an, aber auch ein Ingenieurstudium an der Fachhochschule oder die Tätigkeit als Berufsschullehrer wären mit dem Meisterbrief möglich.
Rückblickend bestätigten beide, dass nicht unbedingt die Noten in der Schule ausschlaggebend waren, sondern die Freude, der Spaß und das Interesse an der jeweiligen Tätigkeit. Daher ist es unbedingt notwendig, möglichst viele praktische Erfahrungen während seiner Schulzeit zu sammeln, um nicht die falsche Berufswahlentscheidung zu treffen. Die Praxisklasse bietet hierfür durch die vielen Betriebspraktika die optimalen Voraussetzungen. Zum Abschluss des einstündigen Interviews gaben sie den Zuhörern noch einige wichtige Tipps mit auf den Weg: "Strengt euch während der Ausbildung an, seid zuverlässig, wählt einen Beruf der euch Spaß macht, sonst haltet ihr die drei Jahre nicht durch und glaubt euren Lehrern. Sie wollen nur das Beste für euch. Die Chancen im Handwerk sind so gut wie nie, es gibt mehr freie Stellen als Bewerber, was nicht immer der Fall war. Und der alte Spruch ‚Das Handwerk hat Goldenen Boden‘ ist aktueller denn je."
Die Teilnehmer bedankten sich mit einem langen und anerkennenden Applaus. Alle Interviewergebnisse werden in Form einer großen Kariere-Tafel in der Schulaula entsprechend präsentiert und gewürdigt.
Von: Wolfgang Lurati (Konrektor, Mittelschule Wiesentheid)