Akrobatische Tänze und lustige Büttenreden standen in der Faschingssitzung der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO) im Mittelpunkt. Sechs Stunden lang heizten die örtlichen Faschingsmacher ihren Gästen im ausverkauften Pfarrheim mit frechen Sprüchen und bezaubernden Tanzeinlagen der einheimischen Garden ein. Die Gäste aus Oberdürrbach komplettierten die heitere Narrenschau mit einigen Akteuren.
"Der Wilde Westen fängt in Obervolkach an", rief Sitzungspräsident Torsten Müller dem närrischen Volk zu. Die Purzelgarde (Trainerinnen Christin Kopala, Lena-Sophie Kraus) gab mit ihrer putzigen Cowboy-Show den Startschuss. "Danke für Eure Treue", wandte sich Müller, der seit 20 Jahren die Sitzungen der KVO leitet, an das Publikum. Der Einsatz der örtlichen Karnevalsarmada wird seit Jahren mit viel Applaus honoriert und so war es auch an diesem Wochenende.
Mit Stimmungsraketen und Beifallsstürmen wurden die Gardemädchen, die Matrosen des Männerballetts (Theresa Steinl) sowie die Stäbchen wirbelnden Majorettes (Louisa Thaler) und Minorettes (Belinda Jungkunst) belohnt. Artistisch wirbelten Marlene Mack und Viktoria Thaler bei fetzigem Sound über die Bühne. Den erfrischenden Auftritten der beiden KVO-Tanzmariechen begegneten Torsten Müller und Bürgermeister Heiko Bäuerlein im betagten Outfit auf dem Rentnerbänkle.
Der erwartete verbale Schlagabtausch mit Rollator-Kulisse hielt sich in Grenzen, fast verständlich so kurz vor den Bundestagswahlen. Bäuerlein verriet, dass in einer Volkacher Schönheitsklinik Brustvergrößerungen durchgeführt werden. Müllers Vorschlag für Obervolkachs Ortszentrum lautete: ein Weinbrunnen nach dem Vorbild des Bierbrunnens in Krautheim. Der Brunnen vor der Kirche müsse nur noch mit Silvaner gefüttert werden.
Gesanglich beleuchteten die "Lerchen" mit frischem "Gesangspersonal" das vergangene Geschehen im Dorf. Selbstbewusst sorgten Herbert Blattner, Hedi Wohlfart, Peter Fuchs, Elisabeth Fuchs, Monika Förster, Anne Elter und Horst Wagner für Ruhe: "Hinsetzen und Klappe halten." Zur mehrstimmigen Sprache kamen die schwere Würdekette des Sitzungspräsidenten, der Sternsinger-Ü18-Skandal und Volkachs neue Störche-Attraktion: "Kack kack und die Folgen." Dem allzu lauten Richtfest am Feuerwehrhaus ließ die Sängerschar das Thema Freibad folgen: "Bald könnt' ihr schwimmen gehen." Andi Stange verteilte als Anzeigenhauptmann mit Gitarre und Gesang diverse Knöllchen an Falschparker und Kiffer.
Als leidgeprüfter Ehemann erzählte Wolfgang Voit, dass die schönsten Jahre seiner Ehe die Zeit in russischer Gefangenschaft gewesen sei. "Geht's noch?" fragte Wolfgang Huskitsch und präsentierte seine drei Schutzheiligen: "Wurscht, Weck und Woi." Mit Kontrabass und neuem Programm hatten Lubber und Babbo alias Mathias Schmelzer und Thomas Klug die meisten Lacher auf ihrer Seite. Tags zuvor war das Spaßduo noch bei der Närrischen Weinprobe in Würzburg und im Fernsehen zu sehen. Mit umjubelten Zugaben schlossen sie das Büttenkapitel.
Mit Sonderorden gewürdigt wurden die Verdienste von Ehrenpräsident Manfred Krapp und das Engagement von Technikprofi Christian Jörg.
Weitere Mitwirkende waren: Juniorengarde (Anna Lena Kopala, Lena Scheuring, Jana Möslein), Schautanzgruppe Boxerinnen (Babett Endres, Belinda Jungkunst), Elferratsgarde (Anna Lena Kopala), Schautanzgruppe Gym-Starke Frauen (Lisa Krämer, Leonie Gailus), Garde Oberdürrbach, Musiker Charly Skorepa und Franz Besold als frängischer Verregger.
