Die Damen und Herren des Willanzheimer Gemeinderats haben eine schwierige Aufgabe vor sich. Dabei ist eines sicher: Egal wie eine Entscheidung ausfällt, sie wird teuer. Wie Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert in der Ratssitzung verdeutlichte, laufen die wasserrechtlichen Befristungen für die Kläranlagen in Hüttenheim im Jahr 2025 und für Markt Herrnsheim im Jahr 2029 aus und in der Nachbargemeinde Seinsheim schon im kommenden Jahr. Deswegen besteht akuter Handlungsbedarf.
Auf die Willanzheimer Anfrage bei den umliegenden Kommunen hatten die Seinsheimer ihr Interesse daran bekundet, eine Kläranlagenstudie durchzuführen, um Optionen für die Zukunft aufgezeigt zu bekommnen. In Herrnsheim und Hüttenheim ergibt sich bei zusammen 1000 Einwohnern eine Jahresschmutzmenge von 31.280 Kubikmeter. Da Seinsheim 1500 Einwohner hat, ist das Aufkommen der Jahresschmutzfrachtmenge mit fast 80.000 Kubikmeter weit größer als in den Willanzheimer Ortsteilen.
Für die drei Orte gibt es unterschiedliche Anforderungsstufen an die Kläranlagen. Ein Kläranlagenbau wird nach der Richtlinie für wasserrechtliche Vorhaben (RZWas) nach unterschiedlichen Kriterien vom Staat bezuschusst. Deswegen gab das Wasserwirtschaftsamt die Empfehlung zum Bau einer Gemeinschaftskläranlage mit Belebungsanlage am Breitbach oder gar die Einleitung in die Kitzinger Großkläranlage.
Knackpunkt Abfluss
In einer Online-Besprechung der Bürgermeisterin und ihrer Seinsheimer Amtskollegin Ruth Albrecht sowie den Vertretern des Wasserwirtschaftsamt und dem Unternehmen Knauf ergab, dass in Markt Herrnsheim und Hüttenheim für den weiteren Betrieb im Ort ein Ausbau und Betrieb mit einer Nitrifikation notwendig wären und beim Erhalt der Standorte wären die Teichanlagen zwingend zu sanieren sind. Zudem seien keine kontinuierlichen Abwassereinleitungen in abflussschwache Gewässer wünschenswert. Es gibt die Knackpunkte, dass in Markt Herrnsheim nur ein Abfluss von drei Litern pro Sekunde möglich ist und in Hüttenheim auch nur sechs Liter pro Sekunde, was keine zukunftsträchtige Werte sind. Jetzt wollen die Gemeinden Willanzheim und Seinsheim jeweils eine Kläranlagenstudie in Auftrag geben und auf deren Basis weiter beraten.
Ein Antrag aus Hüttenheim brachte dem Gemeinderat wieder das Thema Stellplätze aufs Tapet. Deswegen kam das Gremium überein, eine Stellplatzsatzung zu verabschieden, um mit klaren Vorgaben arbeiten zu können.
Die Fränkische Fernwasserversorgung (FWF) will ihren Standort in Hüttenheim ausbauen. FWF-Mann Frank Krönlein gab einen Überblick über die Vorhaben, die mittelfristig umgesetzt werden. Die Planung befindet sich noch im Anfangsstadium, dabei sollen die Wasserspeicher in Hüttenheim erweitert werden und das aktuell noch in Sulzfeld beheimatete Wasserlabor wird nach Hüttenheim umziehen.
Grundstück erworben
Die Gemeinde hat in Willanzheim im Bereich Schlosswiesen ein Grundstück erworben, das sich als Standort für landwirtschaftliche Hallen prädestiniert wäre. Dann könnte die Gemeinde die vorhandene Nachfrage nach landwirtschaftlichen Hallen oder Hallen im Außenbereich befriedigen. Wegen eines möglichen Bodendenkmals sind dort Untersuchungen vorzunehmen, ehe das Projekt angegangen werden kann.
Die Kirchenstiftung als Träger des Kindergartens in Willanzheim hat eine Industriespülmaschine für 3500 Euro angeschafft. Dazu gibt die Gemeinde einen Zuschuss von 40 Prozent, was 1370 Euro bedeutet. In Willanzheim werden bald Räumlichkeiten für eine Naturgruppe am Renner Berg geschaffen. Dafür stellt die Gemeinde ein Grundstück in ihrem Besitz als Ausgleichsfläche zur Verfügung