Über eine "stattliche Schar leistungsstarker Gesellinnen und Gesellen gastgewerblicher Berufe", die sich zur Freisprechungsfeier im Kitzinger Woodland Inn eingefunden hatten, freute sich Thomas Dauenhauer, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga).
"Wir sind alle unendlich stolz auf Sie", würdigte Dauenhauer, die Fachkräfte des unterfränkischen Gastgewerbes. Insgesamt hatten 226 Teilnehmende die Abschlussprüfung abgelegt. Sie alle hätten das große Glück gehabt, an den Berufsschulen Kitzingen, Würzburg und Bad Kissingen die Ausbildung gemacht zu haben.
Den Fachkräften der gastgewerblichen Berufe stünden alle Wege offen
Die Absolventinnen und Absolventen seien jetzt gelernte Fachkräfte, denen alle Wege offen stünden. Im Kammerbezirk Würzburg/Schweinfurt haben laut Dauenhauer 104 Köche und Köchinnen, 36 Hotelfachmänner und -frauen, 18 Fachkräfte für Restaurant und Veranstaltung, zwei Fachkräfte im Gastgewerbe, 25 Fachkräfte für Gastronomie, zwei Fachkräfte Küche, elf Restaurantfachmänner und -frauen sowie 28 Fachleute für Systemgastronomie ihren Abschluss bekommen.
Sie hätten nun die Basis für 111 Berufe, eine weltweite Jobgarantie und eine Berechtigung zum Tourismus-Studium erworben. Dauenhauer sagte, dass es rund 10.000 gastgewerbliche Auszubildende und Dualstudierende in der Branche gebe. Bei den Frauen stehe die Hotelfachfrau im Ranking an achter Stelle, bei den Männern der Koch an 15. Stelle in der Beliebtheitsskala aller Ausbildungsberufe.
Die Absolventen sollen den heimischen Tourismus fördern
Er appellierte, der Branche treu zu bleiben. "Im Hotel oder Gastronomie können Sie eine steile Karriere machen, sich sogar selbstständig machen", verdeutlichte Dauenhauer. Ebenso ermunterte er die Fachkräfte dazu, den Meister zu machen und bat alle, den heimischen Tourismus, wo immer möglich, zu fördern. Für Gäste aus aller Welt brauche es bayerische, fränkische Gastgeber.
Stefan Göbel, bei der IHK Würzburg-Schweinfurt der Bereichsleiter Berufsausbildung und Fortbildungsprüfungen, betonte, dass gerade in der Gastronomie gute Fachkräfte gefordert seien, "die nicht nur ihren Beruf ausüben, sondern dies auch als Berufung empfinden".
"Sie dürfen gerne in den nächsten Jahren die jungen Wilden sein, die sich ausprobieren wollen", rief Göbel den Ex-Auszubildenden zu. Die Gastronomie sei eine "ideale Spielwiese" dafür. Er bat, nicht die Wurzeln zu vergessen und die Weiterentwicklung.
Gastronomie als ein Stück Kultur
Zu den Gratulanten zählte auch der Bezirkstagspräsident Stefan Funk. In der Gastronomie könne man kreativ sein, ermunterte er die Absolventen. Die Gastronomie sei ein Stück Kultur, ohne sie wäre das Land um vieles ärmer. Auch der Bezirk wolle die fränkische Küche und deren Qualität nach vorne bringen und die fränkische Identität wahren. Hier sei etwas mit dem Hotel- und Gaststättenverband in Planung, verriet er.
Auf den Tourismus im Landkreis Kitzingen ging stellvertretender Landrat Robert Finster ein. Dazu seien die Gastro-Berufe von größter Bedeutung. "Eueren Beruf müsste man eigentlich als systemrelevant bezeichnen", meinte Finster zu den frisch gebackenen Gesellen und Gesellinnen.
Besonders ausgezeichnet wurden vom Thomas Dauenhauer und der Dehoga-Bezirksvorsitzende Claudia Amberger-Berkmann die Prüfungsbesten: Hotelfachfrau Anna Christina Baus, Köchin Melissa Fleckenstein, Fachkraft Gastronomie Yasmin Wilkes und Restaurantfachfrau Anita Sergujenko.