Der TSV Rödelsee hat mit dem herausragenden Erfolg des Aufstiegs in die 3. Handball-Bundesliga im Jahr 2013 Geschichte geschrieben. Schon zu Großfeld-Zeiten waren die Schwanbergler die Nummer eins des Handballs im Landkreis. Nach einer bewegten Geschichte feiert der Verein kommendes Wochenende sein 100-jähriges Jubiläum.
Der TSV Rödelsee war 1923 als Turnverein gegründet worden und bestritt 1929 sein erstes Handballspiel. Nach dem 2. Weltkrieg fanden sich einige junge Burschen um Albert Hess zum Handball zusammen. Der spätere Kitzinger Oberbürgermeister Rudolf Schardt stand in dieser Zeit zwischen den Pfosten der Großfeldhandballtore. Eine Baracke war ab 1950 das erste Vereinsdomizil und ein Jahr später stellte sich der bis dato größte Erfolg der Vereinsgeschichte ein: Der Bezirkstitel und nach Ausscheidungsspielen der Aufstieg in die Bayernliga.
1955 ging als Jahr des Zuschauerrekords in die Annalen ein. 25 000 Zuschauende verfolgten das Gastspiel im Grünwalder Stadion gegen die Münchner Bayern-Handballer als Vorspiel der Bayern-Kicker gegen Kickers Offenbach. Bis 1978, als der Umschwung zum Hallenhandball einsetzte, waren die Rödelseer permanent in der Landesklasse oder Bayernliga vertreten. In den 1980er- und 1990er-Jahren sorgte die unermüdliche Arbeit des Grundschullehrers Rudolf Bauer für einen Aufschwung im Nachwuchsbereich. Seine Arbeit zahlte sich in vielen Meistertiteln aus. 1989 feierten drei Mannschaften der Aktiven und drei Jugendteams im Gleichschritt Meistertitel.
Eine Historie mit Aufs und Abs
Eine neue Zeitrechnung ergab sich ab 1998, als Abteilungsleiter Wilfried Demel die Weichen dafür stellte, die jungen slowakischen Handballer Dusan Suchy und Peter Bohunizky zu engagieren. Nach ein paar Jahren mischten die Schwanbergler in der Landesliga mit und mit dem Titel im Jahr 2008 schafften sie sogar den Sprung in die Bayernliga. Mit dem Russen Youri Karpouk und dem Tschechen Michal Tonar holte der TSV namhafte Profis. 2013 schaffte die Mannschaft den Bayernliga-Meistertitel und den Aufstieg in die 3. Liga. Nach Tonars Karriereende schloss der Slowene Bostjan Hribar die Lücke und hielt den TSV im Geschäft, ehe die Mannschaft nach Rundenende 2016 zerfiel. Mit Spielertrainer Radovan Suchy gab es 2018 den letzten Titel, damals in der BOL, zu feiern. Danach folgten Abstiege und im März musste der TSV Rödelsee seine Mannschaft wegen Spielermangels zurückziehen.
Für die Entwicklung des Vereins sorgte die Initiative zur Ausrichtung des ersten Weinfestes im Jahr 1966. Bis zum heutigen Tag sind die Einnahmen aus dem Weinfest finanziell ein wichtiges Standbein für den TSV Rödelsee. Das heutige Sportheim war 1990 umgebaut worden und im Jahr 2006 bekam die "hall" ihr heutiges Gesicht. 2008 folgte noch ein Anbau. In den Amtszeiten der Vorsitzenden Peter Heß und Klaus Wandler stellte sich der TSV mehr im Breitensport auf und in der Amtszeit von Gerhard Eyselein kamen noch Nordic-Walking-Events dazu. Noch vor der Jahrtausendwende wurde eine Tennisabteilung aus der Taufe gehoben, es wurden Tanzkurse angeboten und als jüngste Abteilung im Verein gibt es seit 2010 die Abteilung Tanzen.
Festprogramm: 21. Juli: 18 Uhr Platzkonzert der Winzerkapelle am Dorfplatz, 18.30 Uhr Abmarsch zum TSV-Gelände, 19 Uhr Kommersabend; 22. Juli: 18 Uhr Legendenspiel der Meister von 2013 und 2018 in der Iphöfer Karl-Knauf-Halle, ab 20 Uhr Livemusik im Festzelt; 23. Juli: 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst im Festzelt, 11.30 Uhr Mittagessen, ab 13 Uhr stellen sich die Abteilungen der Handballjugend und der Breitensport-Abteilungen vor.