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KITZINGEN
Die Hindernis-Strecke Bahnhof
Der Kitzinger Bahnhof ist nicht barrierefrei. Ein unüberwindbares Hindernis für Rollstuhlfahrer ist der Weg zu den Gleisen 2 und 3. Eine SPD-Delegation wagte den Selbstversuch: Markus Hümpfer, Stefanie Gassner (AWO), Landtagsabgeordneter Markus Rinderspacher (erste Reihe, von links), Astrid Glos, Heinz Galuschka, Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib (zweite Reihe, von links).
Foto: SPD | Der Kitzinger Bahnhof ist nicht barrierefrei. Ein unüberwindbares Hindernis für Rollstuhlfahrer ist der Weg zu den Gleisen 2 und 3.
Harald Meyer
Harald Meyer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:00 Uhr

Das Problem ist seit gut zehn Jahren im Gespräch und immer noch ungelöst: Der Kitzinger Bahnhof bleibt ein fast unüberwindbares Hindernis für Rollstuhlfahrer, für Menschen mit einer größeren Gehbehinderung zumindest eine schwierige Herausforderung. Für einen barrierefreien Bahnhof kämpfen seit vielen Jahren der VdK-Kreisverband und ebenfalls die Kitzinger SPD. Die macht aktuell wieder Druck.

Der gilt vor allem Horst Seehofer. Bayerns Ministerpräsident hatte 2013 versprochen, Bayern bis 2023 barrierefrei zu machen. Das Versprechen hat aber bislang einen Bogen um den Kitzinger Bahnhof gemacht. Und offensichtlich nicht nur um den. „Von 1010 Bahnhöfen in Bayern ist nur ein Drittel barrierefrei und es passiert leider viel zu wenig, diesen Zustand zu ändern“, erklärte der Fraktionschef der Landtags-SPD, Markus Rinderspacher, bei einem Ortstermin mit Parteigrößen der Region.

Die Fallen für Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen am Bahnhof sind vielfältig. Wer von ihnen ins Bahnhofsgebäude rein will, scheitert an Treppen. Gleis 1 ist noch ebenerdig erreichbar, die Gleise zwei und drei sind gänzlich unerreichbar: erst Treppen runter, dann Treppen rauf.

Was für Mütter mit Kinderwagen, Gehbehinderte, Senioren oder Radfahrer ein mühsam zu bewältigendes Hindernis ist, bedeutet für Rollstuhlfahrer die Endstation. Sie müssten von Helfern runter- und wieder raufgetragen werden. Nicht gerade ein einfaches Unterfangen, wie die SPD-Delegation um Rinderspacher und seinen Landtagskollegen-Kollegen Volkmar Halbleib feststellen musste: „Nur mit vereinten Kräften schaffte es die politische Delegation eine Demonstrations-Rollstuhlfahrerin über die vielen Treppen zu heben“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Dass das Thema beim Freistaat und der Bahn festhängt, weiß auch der VdK-Kreisverband. Der hatte vor acht Jahren ein Gespräch mit dem Leiter des Bahnhofsmanagements zum Thema Barrierefreiheit. Ergebnis: Verständnis für das Problem, aber der Hinweis, dass Verbesserungen nicht vor 2013 möglich seien. Der Zug ist längst durch und der VdK weiter bemüht, die Hindernisse am Bahnhof beseitigen zu lassen. Allerdings hat auch der Verband bislang lediglich Versprechungen als Erfolg seines politischen Drucks.

Der ist aus Sicht der SPD wohl noch nicht ausreichend bei der Staatsregierung angekommen. Noch immer seien 73 Bahnhöfe in Unterfranken nicht barrierefrei, so Halbleib. Für den Kitzinger Bahnhof „mit 2000 Ein- und Aussteigern täglich“ gebe es nicht einmal Umbauplanungen. Der Abgeordnete fordert eine deutliche Aufstockung des freistaatlichen Sonderprogramms, damit Kitzingen in naher Zukunft in den Genuss der Mittel kommt, die zwischen 2018 und 2023 in den barrierefreien Ausbau investiert werden sollen.

 
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Kommentare
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  • M. N.
    Wäre schon mit Laufbändern für die Koffer zufrieden.
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  • S. R.
    Dazu muss ich sagen das die CSU an diesem Thema, dran ist nur die Bahn stellt sich quer. Laut Aussage der Bahn ist der Bahnhof Kitzingen in einem guten Zustand. Aber seien sie gewiss das der Bahnhof Kitzingen, schon auf dem Schreibtisch vom Bundesverkehrsminister Dobrindt ist. Damit Chefsache ist
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  • C. W.
    Da ist das Thema gut aufgehoben. Wenn das solange dauert wie die Maut, ist Dobrindt kein Verkehrsminister mehr.
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