
Wie wichtig die Feuerwehr für eine Gemeinde ist, das zeigte sich einmal mehr bei den Ansprachen zum 150-jährigen Jubiläum der Großlangheimer Wehr, das am Samstag gefeiert wurde. Im Feuerwehrhaus gab eine Bildergalerie einen Einblick in die Geschichte. Da wurden Bilder zu Mannschaften, Übungen, Fahrzeugen und Ausrüstung, Prunksitzungen, Hauspartys, Versammlungen, dem Waldfest und den Gründungen von Jugendfeuerwehr (1987) und Kinderfeuerwehr (2021) gezeigt. Vor dem Haus stand das Löschfahrzeug (LF 16/12), der "Allrounder für den Erstangriff" mit Material für Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung.
Was die Feuerwehren mit einem alten Weinstock gemein haben
Ebenso das 2020 angeschaffte Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik (TSF-L), das bei den Einsätzen das LF 16/12 unterstützt. Außerdem gibt es da noch die Drehleiter, die in Diensten der drei VG-Gemeinden Groß- und Kleinlangheim und Wiesenbronn steht und die mit der alten handbetriebenen Drehleiter verglichen werden konnte, die neben einem alten Schlauchwagen stand.
Zum Jubiläum hatten sich neben vielen Großlangheimerinnen und Großlangheimern, Gäste und Ehrengästen auch die Nachbarfeuerwehren eingefunden. Mit den Großlangheimer Vereinen formierte sich der Zug zum Festgottesdienst in der Kirche. Pastoralreferent Hermann Menth hob bei seiner Begrüßung den Dienst der Feuerwehr am Nächsten hervor. In der Predigt ging er auf die wechselvolle Geschichte der Feuerwehren und auf das Gleichnis im Evangelium ein, das vom Weinstock und seinen Reben handelt und das zeige, dass nicht nur die Ausrüstung, sondern auch das menschliche Handeln ausschlaggebend für effektives Handeln sei: "Auch bei der Feuerwehr sind innere Stärke und Überzeugung nötig, um den Dienst für den Nächsten zu leisten."
Viel Befall für die Kinderwehr
Peter Sterk, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, freute sich bei seinen Willkommensgrüßen über die Teilnahme vieler Wehren, unter ihnen die Patenwehr aus Geesdorf. Landrätin Tamara Bischof bezeichnete die Feuerwehr als "eine der wichtigsten Organisationen in einer Gemeinde, die dafür sorgt, dass wir nachts gut schlafen können". Was nicht zuletzt auf dem Zusammenhalt und der Kameradschaft der Aktiven beruhe. Kreisbrandrat Dirk Albrecht überbrachte die Grüße der Führungskräfte und lobte die Jubelwehr: "Die Großlangheimer Feuerwehr ist sowohl personell als auch bei der Ausrüstung sehr gut aufgestellt und ich bin zuversichtlich, dass das so bleibt."
Viel Beifall gab es für die Kinderfeuerwehr, die bei ihrem geschichtlichen Rückblick auf "150 Jahre Feuerwehr in Großlangheim" auch alte Geräte wie eine Handspritze präsentierte und deutlich machte, "dass ohne Helm und Schutzanzug nichts geht und dass nach einem Brand auch der Durst gelöscht werden musste". Zu sehen war auch der Hornist aus früheren Jahren, der im Dorf unterwegs war, um zu Übungen oder Einsätzen aufzurufen.
1820 kam die erste Feuerspritze nach Großlangheim
Wichtige geschichtliche Daten der Feuerwehr präsentierte der Vereinsvorsitzende, der auch an den Einsatz von Wehrleuten in Volkach im Jahr 1804 erinnerte. 1820 gab es die erste Feuerspritze und 1903 brannten in Großlangheim vier Anwesen. Die Feuerwehr verhinderte 1938 den Brand der Synagoge, 1952 wurde das LF 8 angeschafft, das Waldfest gibt es seit 1956, das neue Feuerwehrgerätehaus seit 1995 und die VG-Drehleiter seit 1999.
Die Glückwünsche der Großlangheimer Vereine überbrachte Markus Günther. "Auf die Großlangheimer Feuerwehr ist Verlass und wir sind alle froh, dass sie für uns da ist", lautete das Schlusswort von Großlangheims Bürgermeister Peter Sterk, der unter dem Beifall der Festgemeinschaft ein Hoch auf die Feuerwehr ausbrachte.