"Unsere freie Finanzspanne kann sich in diesem Jahr sehen lassen", kommentierte Bürgermeister Horst Reuther in der Ratssitzung am Dienstag die Entwicklung des Gemeindehaushalts mit mehreren positiven Aspekten im Etat. Die Gemeinde kann durch einen Haushaltsüberschuss des vergangenen Jahres alle Investitionen schultern und hat dann noch mindestens 680 000 Euro übrig um erstmals seit Jahren wieder Rücklagen bilden zu können.
Der Albertshöfer Haushalt hat heuer ein Gesamtvolumen von 7,86 Millionen Euro und fällt damit um 20 Prozent höher aus als im Vorjahr. Den größten Anteil am Anstieg des Etats hat der Vermögenshaushalt, der um 34 Prozent auf 3,7 Millionen Euro wächst, derweil nimmt sich der Verwaltungshaushalt um acht Prozent höher aus als im Jahr 2018. Den größten Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt macht die Einkommenssteuerbeteiligung mit veranschlagten 1,16 Millionen Euro aus, gefolgt von den Schlüsselzuweisungen mit 855 000 Euro. Die Gewerbesteuer entwickelt sich leicht positiv und ist heuer mit 350 000 Euro angesetzt. Einen schönen Batzen Geld erwirtschaftet die Gemeinde durch die Verpachtung und Vermietung von Häusern und Grundstücken, die 235.000 Euro in den Gemeindesäckel spülen.
Bei den wichtigsten Ausgaben sticht die Kreisumlage mit 820 000 Euro heraus. Unter dem Strich steht eine sehr erfreuliche Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt von 519 000 Euro, die der Gemeinde abzüglich des Schuldendienstes eine freie Finanzspanne von 406 000 Euro beschert.
Dass heuer nicht noch mehr im Verwaltungshaushalt übrig bleibt, liegt an den Wirtschaftswegen. Deren Unterhalt lag in der Vergangenheit meist bei 20 000 Euro, aber heuer nimmt die Gemeinde gleich 180 000 Euro für die Sanierung von Wirtschaftwegen in die Hand. Für den Gemeinderat gibt es keinerlei Anlass über irgendwelche Gebührenerhöhungen oder das Hochschrauben von Hebesätzen nachzudenken. Die Hebesätze für die Grundsteuer A (325 Prozentpunkte), die Grundsteuer B (275 Prozentpunkte) und die Gewerbesteuer (310 Prozentpunkte) bleiben auf dem bisherigen Niveau.
Die Gemeinde kann alle Vorhaben selbst finanzieren und muss keine neuen Schulden aufnehmen. Das wird möglich durch 2,4 Millionen Euro, die im Haushaltsjahr 2018 übrig geblieben sind und direkt in den Vermögenshaushalt fließen. Die größten Brocken im Vermögenshaushalt sind der Erwerb bebauten Grundbesitzes (800 000 Euro), der Erwerb von unbebauten Grundstücken (600 000 Euro), die Sanierung der Gartenlandhalle (470 000 Euro) und die Kindergartenerweiterung (466 000 Euro).
Die Schulden der Gemeinde sollen laut Verwaltungsgemeinschafts-Kämmerer Frank Schmitt zum Jahresende planmäßig noch 1,23 Millionen Euro betragen, gleichbedeutend mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 539 Euro. Damit bewegt sich Albertshofen unter den Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen von 606 Euro.