
"Warum ausgerechnet Grün?" Eine Frage, der sich die Ausstellungsmacher Renate Haass und Klaus Christof angesichts der jüngsten PAM-Ausstellung in der Kitzinger Rathaushalle mit dem Titel "Grün" immer wieder stellen mussten. "Warum nicht!" Das ist die einfache Antwort, die Haass in ihrer Eröffnungsrede am Freitagabend gab.
Die Antwort geht aber auch anders, denn Grün, so die Rednerin, ist die dominanteste Farbe im Umfeld des Menschen. Das frische Grün des ausbrechenden Frühlings gibt Glücksgefühle und steht für die Erneuerung. Es folgen das Wachsen, aber auch der Tod – eben der Kreislauf des Lebens.
Das zeigen auch die Werke der insgesamt 15 Künstlerinnen und Künstlern, aus nächster Umgebung, quasi direkt aus Kitzingen, bis hin nach Arabien, Mexiko oder Taiwan. Fast alle sind Freunde, Bekannte oder Weggefährten von Haass und Christof. Und so vielfältig wie die speziell zum Thema Grün eingeladenen Bildermacher sind auch ihre Werke: Von praller Lebensfreude und nackten Leibern bis hin zu reduzierten, abstrakten, aber immer grün inspirierten Malereien reichen die Arbeiten.

Eine kleine Ausnahme macht der Kitzinger Fotograf Frank Freihofer. Er stellt seine Fotoarbeiten – in denen ebenfalls die Farbe Grün vorherrscht – gedanklich der Künstlichen Intelligenz (KI) gegenüber. Und kommt zum Schluss: Fotografie und KI sind zwei völlig verschiedene Verfahren. Der Fotograf erschafft das Bild mit Hilfe von Licht, Optik, Kamera und einem Aufnahmemedium. "Es entsteht eine Fotografie", so Freihofer.
Im Gegensatz dazu sucht KI – nach Anweisung – in einem riesigen Datenbestand und erstellt Bildvorschläge. "Es entsteht ein Datensatz." Und vor allem: "KI hat keine Emotionen, kann nicht lieben, hassen, traurig oder wütend sein." Wohl aber der Mensch, wie die Arbeiten der 15 Kunstschaffenden zeigen.
In Segnitz zeigte sich die Problemseite der Farbe Grün
Es wäre nicht eine Ausstellung des Kunstvereins PAM, wenn nicht auch eine Dokumentation über die Farbe Grün in der Malerei gezeigt würde. Grün, eine Farbe, die in der Vergangenheit nicht einfach herzustellen und nicht ohne Problematik war. Das zeigt etwa die Mainlände in Segnitz, wo das arsenhaltige Schweinfurter Grün produziert wurde. Die Sanierung des Geländes löste vor 20 Jahren mehr als 20 Millionen Euro an Kosten aus.

Insgesamt ist es, so OB Stefan Güntner bei der Begrüßung der Gäste, die 30. Sommerausstellung des Kulturvereins PAM in der Kitzinger Rathaushalle. Und auch Güntner hat Bezüge zu Grün. Da ist etwa der Traum vom grünen Rasen in Wimbledon als Tennisspieler, als Fußballer oder Golfer. Und zusammen mit dem Referenten für Kultur und Tourismus, Walter Vierrether, gab es eine besondere Auszeichnung für Hermann Diez, der für 35 Jahre PAM-Vorsitz aus der Kitzinger Kandel trinken durfte.
Die Ausstellung "Grün" ist in der Kitzinger Rathaushalle noch bis zum 1. September zu sehen, täglich von 10 bis 18 Uhr.