
Die Burschenschaft Mainsondheim feierte mit ihrer Kerm am Wochenende ein rundes Jubiläum, denn sie veranstaltete auf ihrem Gemeindeacker die inzwischen 100. Ausgrabung. Zugleich verabschiedeten sich Obergeometer Sebastian Hehn und Prediger Johannes Wurm nach acht Jahren aus ihren Ämtern und machten Platz für jüngere Nachfolger.

Vor einigen hundert Zuschauenden machten sich die verschiedene Akteure der Burschenschaft wie Zauberkünstler, eine Affenbande, Popstar Taylor Swift und grimmig dreinschauende Gladiatoren mit Löwen mit weiterer Hilfe der Nachwuchs-Geometer und ihren Spaten auf die Suche nach der Appollonia, dem begehrten Fass Kirchweihbier. Längst hatte der neue Obergeometer Johannes Wurm als Direktor den Zirkus Appollonia übernommen und dirigierte die Suchmannschaften, bis das Fass Festbier endlich gefunden war und unter Beifall vorgezeigt werden konnte.
Johannes Wurm reichte seinen Zylinder weiter

Zu den Höhepunkten gehörte der Staffelsauf. Die drei Mannschaften zu je drei Personen kamen aus der Burschenschaft, aus Rödelsee und eine bunt zusammengewürfelte No-Name-Mannschaft mit Bürgermeister Matthias Bielek an der Spitze. Ihre sportliche Aufgabe: unter Aufsicht eines Schiedsrichters zu einem Tisch spurten, dort möglichst schnell eine Flasche Apfelschorle leeren und den Staffelstab in Form des benötigten Flaschenöffners an den nächsten weitergeben.
Begleitet von den Festwagen und Fußgruppen, dem Spielmannszug Albertshofen und der Winzerkapelle ging es zurück zum Dorfplatz. Vor dem Gasthaus Zum Anker wurde der Motivwagen der Burschenschaft zur Rednerbühne umfunktioniert und Prediger Johannes Wurm hielt in Reimen seine letzte Ansprache, bevor er zum Obergeometer wurde. Seinen Zylinder reichte er als Zeichen der Predigerwürde an Marcel Schiffler weiter. Der stellte unter Beifall fest, dass es bei der Sundemer Kerm um mehr gehe als um Bier.
