250 Euro für jedes der acht Kinder in der Bläserklasse 2023/2025 des Musikvereins Bibergau zahlt die Stadt Dettelbach als zusätzlichen Zuschuss für das laufende Jahr. Damit entsprach der Ausschuss für Familie, Soziales, Kultur und Sport am Dienstagabend nach intensiver Diskussion einem entsprechenden Antrag.
Auch für einen so erfolgreichen Musikverein, wie die Bibergauer mit ihrer großen Stimmungskapelle, ist die Nachwuchsarbeit alles andere als einfach. Seit einigen Jahren fördert der Verein, so eine Präsentation in der Ausschusssitzung, die Jugendarbeit durch eine besondere Bläserklasse. In ihr werden Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren intensiv auf Blasinsrtumenten mit Einzel- und Gruppenunterricht ausgebildet. Die Instrumente werden zur Verfügung gestellt, die Eltern haben in der zweijährigen Ausbildung einen monatlichen Beitrag in Höhe von derzeit 60 Euro zu leisten.
Verein kann nicht alles selber decken
Mit der Ausbildung wirkt der Musikverein auch weit über die Grenzen auf andere Vereine, Posaunenchöre und ähnliches hinaus, die sich eine solche Ausbildung nicht selber leisten können. Allerdings bleibt am Ende ein nicht unerhebliches Defizit, das der Verein nur zum Teil selber decken kann – den Rest, etwa 3000 Euro pro Jahr, erbittet er von der Stadt.
Diese ehrenamtliche Arbeit wurde in Ausschuss von allen Mitgliedern anerkannt und gewürdigt. Allerdings: Die neue freiwillige Leistung könnte die "Büchse der Pandora öffnen", andere Vereine könnten ähnliche Anträge stellen und wie die dann ablehnen? Gerade in finanziell engen Zeiten sollte sich zudem ein Verein nicht alleine auf freiwillige Leistungen der Stadt verlassen, so Bürgermeister Matthias Bielek, denn die könnten schnell dem Rotstift geopfert werden.
Die Lösung brachte ein Vorschlag von Ralph Peckmann: So der Verein bei einigen städtischen Veranstaltungen den musikalischen Rahmen böte, könne er dem Antrag zustimmen. Dem folgten auch die anderen Rätinnen und Räte.
Auch Pauschalen sollen kalkuliert werden
Die Maintalhalle erwirtschaftet ein erhebliches Defizit, derzeit sind das über 90.000 Euro jährlich, das durch die bereits erfolgten und offenen Investitionen noch gesteigert werden wird. Die Folge: Eine Diskussion über die Mietpreise ist nötig. Hier hat der Ausschuss nur vorberatende Funktion – die Entscheidung fällt der Stadtrat.
Prinzipiell sollten die städtischen Vereine nur mäßig, auswärtige kräftiger zur Kasse gebeten werden. Nach längerer Diskussion wurde die Verwaltung beauftragt, jeweils Stunden- und Tagessätze für Vereine und kommerzielle Veranstalter auszuarbeiten. Dazu sollten Pauschalen für die Bewirtung in der Halle und die Verlegung des Schutzbodens ebenfalls nach Nutzungsart kalkuliert werden. Bis September soll das Ergebnis dem Stadtrat vorliegen.